Semesterüberblick
|
31. März
Filmsprache: Kinematografische Fachausdrücke
Filmbeispiele:
"A Touch of Evil" (Orson Welles, USA 1957): Plansequenz, Kamerafahrten,
-bewgungen
"Citizen Kane" (Orson Welles, USA 1940): Tiefenschärfe,
long take, Sequenz in Episoden
"Strange Days" (Kathryn Bigelow, USA 1995): Subjektive Kamera,
Steadycam-Aufnahme
"Vertigo" (Alfred Hitchcock, USA 1958): Zoom + entgegengesetzte
Kamerabewegung
Dokument
zum Download (Word)
Einstellung:
1. Kleinstes bedeutungstragendes filmisches Element, Grundeinheit des
Films. Sie ist dadurch bestimmt, dass während ihrer Dauer kein Schnitt
erfolgt, d.h. es handelt sich um ein kontinuierlich belichtetes, ungeschnittenes
Stück Film.
Shot/take
ripresa
2. Beschreibung des Bildausschnitts, des Kamera-Standpunkts, der Kamerabewegung,
des Bildinhalts oder der dramaturgischen Situation.
framing
inquadratura
Bild/Bildkader: Einzelbild auf dem Filmstreifen (strip of film/spezzone
di pellicola).
frame
fotogramma
Einstellungsgrößen
distance of framing/camera distance/shot scale
1. Weite Totale/Totale: Einstellung, bei der aus großer Entfernung
eine ganze Landschaft/Szenerie eingefangen wird. Menschen sind kaum erkennbar.
extreme long shot
campo lunghissimo CLL
2. Halbtotale: Einstellung, die eine Person oder Gruppe in ihrem Umfeld
zeigt. Menschen sind in voller Größe zu sehen. Der Hintergrund
dominiert jedoch.
long shot/master shot
campo lungo CL/totale
3. Amerikanische: Einstellung zeigt Personen von den Knien aufwärts.
Sehr gebräuchlich im Hollywood-Kino. Gute Ausgeglichenheit zwischen
Personen und Umgebung.
Plan américain/medium long shot (wenn keine Menschen dargestellt
werden)
piano americano PA
4. Halbnah-Einstellung: Einstellung, die einen Menschen von der Hüfte
aufwärts zeigt.
medium shot
campo medio CM
5. Nahaufnahme: Einstellung, bei der ein Mensch von der Brust aufwärts
zu sehen ist.
medium close up
primo piano PP
6. Großaufnahme: Es sind zumeist Kopf und Hals einer Person zu sehen.
Betonung des Gesichtsausdrucks.
close up
primissimo piano PPP
7. Detailaufnahme: Einstellung, die nur einen Teil des Gesichts, zum Beispiel
ein Auge, einen Teil des Körpers oder ein kleines Objekt zeigt.
detail shot/insert
dettaglio/particolare DETT
Kameraperspektive/Kamerastandpunkt/Einstellungsperspektive: Die
Perspektive, die die Kamera auf der senkrechten Ebene dem Gegenstand gegenüber
einnimmt; Standpunkt der Kamera
angle of framing/camera angle
angolo di ripresa
a. Normalperspektive
straight-on angle
frontale
b. Oberperspektive/Aufsicht/Vogelperspektive
high angle
dallalto al basso
c. Unterperpektive/Untersicht/Froschperspektive
low angle
dal basso allalto
Kamerabewegung
camera movement
movimento di macchina
a. Bewegung um Bildachsen der Kamera:
Schwenk: waagrechte Bewegung
pan
panoramica orzzontale
Reiß-Schwenk: Ein schneller Schwenk von einem Punkt zu einem
anderen, wobei das Bild zwischen den beiden Endpunkten meist unscharf
bleibt.
whip pan/swish pan
panoramica a schiaffo
Neigen: senkrechte Bewegung
tilt
panoramica verticale
b. Fahraufnahme: Filmeinstellung, bei der sich der Standpunkt der
Kamera verändert. Kamerafahrten können entweder auf Schienen
(tracks/binari), mittels eines frei beweglichen Kamerawagens (dolly/dolly)
oder eines Krans (crane/gru) ausgeführt werden.
tracking shot/travelling shot
carrellata
c. Zoom: Aufnahme mit einem Zoom-Objektiv, das während des
Drehens kontinuierlich seine Brennweite verändern kann. Häufig
anstelle von Fahraufnahmen benutzt, jedoch eine andere perspektivische
Wirkung.
zoom
zoom
Schärfe: abhängig vom Objektiv, vor allem ein psychologischer
Eindruck.
focus
incisività
Schärfenebene: Jedes fotografische Objekt bildet Gegenstände
auf einer Ebene in einem bestimmten Abstand vor der Linsenebene präzise
scharf ab.
focus plane
piano focale
Schärfentiefe (Tiefenschärfe): ästhetische Anwendung
des Schärfenbereichs im Film, wobei Gegenstände vom Vorder-
bis in den Hintergrund scharf abgebildet sind
deep focus
profondità di campo
Shallow Focus: Der der Schärfentiefe entgegengesetzte Bildstil,
bei dem mit nur engem Schärfenbereich gearbeitet wird., sodass z.Bsp.
die Schauspieler scharf, der Hintergrund unscharf verschwommen ist.
Schärfenverlagerung: Verlagerung der Schärfenebene innerhalb
einer Einstellung von einem Gegenstand auf einen anderen.
rack focus
Montage/Narration
Diegese: Filmische Realität, filmischer Raum in einem narrativen
Spielfilm. Dazu gehören auch Handlungen, Töne und Räume,
die nicht On-Screen gezeigt werden.
Montage: Oft synonym mit Schnitt gebrauchter Begriff für Auswahl
und Zusammenstellung von Bild- und Tonteilen zu einem Film. Spezieller
versteht man darunter die theoretisch und ästhetisch fundierte Anordnung
der Filmteile.
editing
edizione
Schnitt: letzte Stufe der Filmherstellung. Dabei wird das gedrehte
Material an Hand der Arbeitskopie vom Cutter zunächst dem Rohschnitt
unterzogen, schließlich dem Feinschnitt bis zur endgültigen
Fassung (Final Cut). Die gedrehten Einstellungen werden auf die gewünschte
Länge geschnitten und mit anderen Einstellungen zusammengeklebt.
cutting
montaggio
Découpage Classique: Begriff der französischen Filmkritik
für den klassischen Hollywood-Stil der flüssigen Narration.
Unsichtbarer Schnitt.
continuity editing
découpage classico
Anschluss: Die Verbindung zwischen verschiedenen Aufnahmen, die
zeitlich und geografisch voneinander getrennt sein können, muss lückenlos
erfolgen, um dem Zuschauer die Brüche nicht bewusst werden zu lassen.
Deshalb wurde eigens für den Film eine Anschlusstechnik entwickelt.
Verantwortlich für die Anschlüsse ist der Script-Supervisor.
continuity
continuità
Blende: 1. Variable Öffnung des Lichtganges der Kamera: Iris-,
Apertur-Blende.
diaphragm/aperture
diaframma
Trickblende:
mask
mascherino
Iris-Blende: Trick-Blende, bei der das Bild kreisförmig ein-oder
ausgeblendet wird.
iris-out/iris-in
chiusura e apertura a iride
Überblendung: Filmischer Effekt, bei dem durch Kombination
von Ab- und Aufblende zwei Szenen sanft ineinander übergehen.
dissolve/superimposition
dissolvenza incrociata/sovraimpressione
Aufblende/Abblende: Die stufenlose Aufhellung eines Bildes von
völliger Dunkelheit bis zum gewählten Belichtungsgrad. Als Gegenstück
zur Abblende wird sie vorwiegend zum Auftakt einer Sequenz eingesetzt.
fade in/fade out
dissolvenza in apertura/dissolvenza in chiusura
Schuss/Gegenschuss: Dramaturgisches Mittel zur bildlichen Auflösung
zum Beispiel einer Unterhaltung, wobei abwechselnd die beiden Partner
- sprechend oder reagierend - gezeigt werden. (Siehe Achsensprung-Regel)
shot/reverse shot
campo/controcampo
Achsensprung-Regel: Wichtige Regel der klassischen Filmmontage:
Die Kamera darf eine gedachte Achse zwischen den handelnden Figuren im
Bild nicht überspringen, um so für die Zuschauer die räumliche
Orientierung, eine Kontinuität der Bewegung von Aufnahme zu Aufnahme
und - besonders bei Großaufnahmen - den Bezug der Personen zueinander
zu erhalten.
180-degree rule
raccordo sullasse/raccordo a 180°
Match Cut (zusammenfügender Schnitt): Zwei verschiedene Szenen
werden durch Wiederholung einer Handlung oder einer Form oder die Verdoppelung
der Mise en Scène verbunden.
match cut/match on action
raccordo
Artificio di montaggio che tramite la posizione, il movimento o lo sguardo
degli attori permette lillusione di una continuità spaziale
o temporale
Harter Schnitt: Übergangsloser Sprung von einer Einstellung
zur nächsten.
cut
stacco
Jump Cut (Sprung-Schnitt): Spezielle, ungewöhnliche
Schnittart, bei der aus einer langen, kontinuierlich gedrehten Einstellung
Teile herausgeschnitten werden, sodaß rhythmische Bild- und Zeitsprünge
entstehen.
jump cut
salto
Kreuzschnitt/Parallelmontage: Schnitt-Technik, durch die eine Parallelmontage
(zwei getrennte, meist inhaltlich zusammenhängende Handlungen werden
ineinandermontiert, was oft zu einer rhythmischen Kulmination führt)
erreicht wird.
crosscutting
montaggio alternato
Rückblende: Dramaturgisches Mittel, eine vergangene Zeitstufe
in die Gegenwartsstufe der Filmhandlung einzubeziehen.
flashback
flashback
Vorblende
flashforward
flashforward
Einführungseinstellung/-sequenz: Filmdramaturgisch eine Einstellung
oder auch Sequenz zu Beginn einer Sequenz, die einen allgemeinen Überblick
über Ort, Personen und Situation gibt.
establishing shot
inquadratura dambientazione
Plansequenz: Eine in einer langen Einstellung gedrehte Sequenz,
in der oft komplizierte Kamerabewegungen ausgeführt werden.
plan-séquence/sequence shot/long take
piano sequenza
Ellipse: Typischste Montageform des Film. Durch sie wird ein zeitlicher
Ablauf reduziert auf zwei Einstellungen. Die erste Einstellung zeigt den
Beginn, die zweite das Ende des Geschehens. Beide Einstellungen sind unterschieden
durch Zwischenschaltung einer neutralen Einstellung, Ausblendung o.ä.
ellipsis
elissi
Subjektive Kamera: Die Kamera nimmt die Position einer Figur ein,
das heißt man sieht auf der Leinwand, was die Figur sieht.
point of view shot (POV shot)
soggettiva
Filmtitel/Vorspann/Abspann/Credits
Regie
director
regia
Drehbuch
script
sceneggiatura
Nach einer Idee von ...
Z.B.: Based on the novel ...
Soggetto
Regieassistenz:
assistent director
assistenza alla regia
Schnitt
editing
montaggio
Kamera
camera operator
fotografia
Musik
music
commento musicale
Ausstattung
decor
scenografia
Kostüme
costumes
costumi
Ton
sound
registrazione sonora
Außenaufnahme
location shot
ripresa in esterni
Studioaufnahme
interior shot
ripresa in interni
Quelle: Bordwell, David
und Thompson, Kristin: Film Art. An Introduction. 5th edition, 1997. The
McGraw-Hill Companies, Inc., New York
|