Gefahrenwahrnehmung und Prävention beim Skifahren und Snowboarden


Diplomarbeit von Zehetner Alexandra

Betreuer: A.o. Univ.-Prof. Dr. Michael Trimmel

Institut für Umwelthygiene der Universität Wien, Univ.-Doz. am Institut für Psychologie der Universität Wien


Skifahren und Snowboarden sind aufgrund der hohen Verletzungsgefahr potentiell gefährliche Sportarten. Die richtige Gefahreneinschätzung und die Verwendung präventiver Maßnahmen sind somit von großer Bedeutung. Die vorliegende Untersuchung diente zur Erhebung möglicher Unterschiede bezüglich Gefahrenbeurteilung und Prävention beim Skifahren und Snowboarden zwischen Skifahrern, Snowboardern und „Experten“, Ski- bzw. Snowboardlehrern“. Anhand kurzer Videoszenen wurden Situationen von unterschiedlicher Gefährlichkeit zur Beurteilung mittels Fragebogen vorgelegt. Zudem wurde die Auswirkung von Prävention durch Einblenden eines Lawinengefahrenschildes vor der Beurteilung der Situationen („gewarnte Gruppe“) exploriert. Die gewarnte Gruppe beurteilte die Situationen entgegen den Erwartungen aber nicht gefährlicher als die nicht gewarnte Gruppe. Die Experten nahmen in den Situationen jedoch weniger widrige Umweltbedingungen (z.B. schlechte Sicht) wahr als die Hobbysportler. Möglicherweise kann dieses Ergebnis durch eine höhere Exposition und Vertrautheit der Experten mit schlechten Umweltbedingungen erklärt werden. Weiters wies die Expertengruppe gegenüber den Hobbysportlern höhere Werte in der Anwendung präventiver Maßnahmen (z.B. Tragen von Schutzausrüstung) auf. Die Einschätzungen zur Allgemeinen Gefährlichkeit des Ski- und Snowboardsports zeigten, daß Skifahrer den Snowboardsport gefährlicher einschätzten als Snowboarder und Ski- bzw. Snowboardlehrer. Dies kann als Hinweis gesehen werden, daß Skifahrer Snowboarder gegenüber ihrer eigenen Gruppe als riskantere Fahrer bezeichnen. Zudem wurde festgestellt, daß je riskanter der eigene Fahrstil beurteilt wird und je mehr Tage pro Saison gefahren werden, desto weniger gefährlich werden die Gefahrensituationen eingeschätzt. Hinsichtlich der Persönlichkeit unterschieden sich die Experten nur in der Aktivität von den Hobbysportlern. Dies bedeutet ein höheres Bedürfnis nach allgemeiner Aktivität und Abwechslung. Dies erklärt möglicherweise die größeren Streuungswerte der Beurteilung der Gefährlichkeit der Situationen bei Personen mit hoher Aktivität. Bezüglich Personen mit vorangegangen Ski- oder Snowboardverletzungen konnten keine signifikanten Unterschiede zu den nicht verletzten Sportlern festgestellt werden..