In der vorliegenden Arbeit sollte herausgefunden werden, welche Einstellungen
die beiden Berufsgruppen Beamte und Privatangestellte einerseits zu ihrem
Gehalt und zu gehaltsspezifischen Fragen haben und anderseits das Organizational
Citizenship Behavior untersucht werden und dessen Ausprägung und Unterschiede
in beiden Stichproben. Zur Überprüfung dieser Fragen wurden 160
Personen, davon 81 Beamte und 79 Privatangestellte unterschiedlicher Organisationen
einer Fragebogenuntersuchung unterzogen. Dafür wurde ein dreigeteilter
Fragebogen verwendet, der einerseits aus Fragen zum Arbeitsplatz und zum
Gehalt enthielt, anderseits Items aus dem Pay Satisfaction Questionaires
von Heneman und Schwab (1985) und Fragebögen zur Mitarbeiterbefragung
(Töpfer und Zander, 1985). Im dritten Teil wird die Organizational
Cititzenship Scale von Van Dyne, Graham und Dienesch (1994), in eigener
Übersetzung verwendet.
Die Ergebnisse zeigen einen signifikanten Zusammenhang zwischen empfundener
Gehaltszufriedenheit/-gerechtigkeit und Organizational Citizenship Behavior.
Unterschiede in den Berufsgruppen gibt es im Organizational Citizenship
Behavior nicht. In der Gehaltsgerechtigkeit bzw. -zufriedenheit gibt es
Unterschiede dahingehend, dass Beamte die Faktoren „Gerechtigkeit“ des
Gehaltes etwas schlechter und „Sicherheit/Zukunft“ des Arbeitsplatzes besser
beurteilen als Privatangestellte. Es gibt weiters Zusammenhänge zwischen
Organizational Citizenship Behavior und der Länge der Unternehmenszugehörigkeit
sowie dem Brutto-Monatsgehalt. Als Arbeitsgrund wählen doppelt so
viele Beamte die „Sicherheit“ des Arbeitsplatzes während Privatangestellte
doppelt so oft „Sozialkontakte“ wählen. Bei den Zusatzleistungen ist
Privatangestellten die „Gewinnbeteiligung“ wichtiger als Beamten. Diesen
sind Leistungen wie „Kündigungsschutz“, „Krankheitsauszahlung“ und
„Fahrtkostenzuschuss“ wichtiger. Beamte arbeiten Durchschnitt länger
im Betrieb sind als Privatangestellte.