Das Krankheitskonzept von Patienten/-innen mit Akne vulgaris


Diplomarbeit von Gerlinde Wittich

Betreuer: A.o. Univ.-Prof. Dr. Michael Trimmel

Institut für Umwelthygiene der Universität Wien, Univ.-Doz. am Institut für Psychologie der Universität Wien


Die von Frau Wittich vorgelegte Diplomarbeit zeichnet sich durch einen das durchschnittliche Niveau weit übertreffenden Literaturteil aus, in dem u.a. der aktuelle Stand der Psychodermatologie, der Pathologie der Haut und der speziellen Psychosomatik ausführlich und kompetent referiert wird. Im empirischen Teil wird ein Beitrag zum Stellenwert psychischer Faktoren bei der Aufrechterhaltung der Akne vulgaris geleistet. Dazu wurden Fragebogenerhebungen an 99 Personen aus 3 streng parallelisierten Stichproben (33 Akne vulgaris Patienten, 33 Patienten mit einem psychosomatischen Krankheitsgeschehen ohne Akne vulgaris und 33 gesunden Personen) vorgenommen. Erhoben wurden Faktoren der sozialen Kompetenz, des Aggressionsverhaltens, des psychosomatischen Krankheitsgeschehens, des Krankheitskonzeptes und der subjektiven Belastung aufgrund der Akne vulgaris Symptomatik. Die Ergebnisse zeigen bei Akne-Betroffenen eine geringere soziale Kompetenz und eine größere Aggressionsunfähigkeit im Vergleich zu gesunden Personen. Keine statistisch bedeutsamen Unterschiede wurden für die Variablen der emotionalen Beziehungsunfähigkeit gefunden. Insgesamt betrachtet, zeigen die Ergebnisse, daß Akne vulgaris Patienten ein den psychosomatisch erkrankten Personen - zumindest in den erhobenen Dimensionen - nicht unähnliches Profil zeigen.

Wien, am 1.6.1993