Prüfungsstress im Zusammenhang mit Ereigniskorrelierten Potentialen Kognitiver Leistungen


Diplomarbeit von Vouk Eva-Maria

Betreuer: A.o. Univ.-Prof. Dr. Michael Trimmel

Institut für Umwelthygiene der Universität Wien, Univ.-Doz. am Institut für Psychologie der Universität Wien


16 Versuchspersonen, davon 4 männliche und 12 weibliche, nahmen an einer Untersuchung teil, welche psychophysiologische Unterschiede zwischen Stressbedingung und einer Kontrolltestung aufzeigen sollte. Um den Einfluss von Prüfungsstress zu untersuchen, wurden pro Versuchspersonen zu jeweils 2 Zeitpunkten Daten erhoben (repeated design). Ein Messzeitpunkt wurde ein bis zwei Tage vor der abschließenden Diplomprüfung der Probanden angesetzt, der Vergleichszeitpunkt entweder ein Monat vor, oder ein Monat nach der Prüfung (cross-over design). Beim Vigilanztask kann in der Stressbedingung eine signifikant längere Latenz der N100 im Vergleich zur Kontrollbedingung festgestellt werden, was ressourcentheoretisch dahingehend interpretiert werden kann, dass in der Stressbedingung weniger Wahrnehmungsressourcen zur Verfügung stehen. Dieses Ergebnis wird durch ein weiteres beim CNV-Paradigma1 unterstützt, bei welchem eine signifikant längere Latenz bei der Stressbedingung im Vergleich zur Kontrollbedingung 2 auftritt. Beim 50/50 Paradigma ist jedoch, wenn auch nur parietal und bei jenen Versuchspersonen, deren Stresstestung zum 2. Testzeitpunkt angesetzt wurde, ein gegenteiliger Effekt zu beobachten. Längere Latenzen ergeben sich in der Kontrollgruppe 1. Hinsichtlich der P300 Amplitude kann beim 50/50 Paradigma 1 eine signifikante Reduktion der P300 Amplitude in der Stressbedingung bei jenen Versuchspersonen festgestellt werden, deren Kontrollbedingung ein Monat zuvor angesetzt wurde. Bei Untersuchung der Latenz der P300 kann man beim 50/50 Paradigma 2 eine signifikant längere P300 Latenz in der Stressbedingung im Gegensatz zur Kontrollbedingung feststellen. Dieses Ergebnis spricht für eine geringere Bereitstellung von zentralen Verarbeitungsressourcen unter Stresseinwirkung. Im Leistungsbereich zeigt sich, außer beim Pfeiltask 1 mit einer signifikant höheren Fehlerquote bei der Kontrollgruppe, kein Effekt der Versuchsbedingung. Weiters ist ein signifikant höheres Angstniveau bei der Versuchsgruppe festzustellen.