Föhnphasen und Unfallgeschehen im Straßenverkehr


Diplomarbeit von Sabine Urban

Betreuer: A.o. Univ.-Prof. Dr. Michael Trimmel

Institut für Umwelthygiene der Universität Wien, Univ.-Doz. am Institut für Psychologie der Universität Wien


In der vorgelegten Diplomarbeit wird der Frage nachgegangen, ob es während der Vorföhn- bzw. Föhnphase zu einem gesteigerten Unfallgeschehen im Straßenverkehr kommt. Ergänzend sollten die wahrgenommenen Symptome und eingeschätzten Auswirkungen von Föhnlagen untersucht werden. Die in Zusammenarbeit mit dem verkehrspsychologischen Institut des Kuratoriums für Verkehrssicherheit ausgewerteten Unfalldaten zeigten einen zweigipfeligen Verlauf mit Unfallspitzen um 7:00 und 17:00 Uhr. Weiters zeigte sich im Jahresverlauf eine Zunahme im Frühjahr und eine Spitze in den Monaten Juni, Juli und August. Hinsichtlich der Föhnphasen "kein Föhn", "Vorföhn" und "Föhn" konnten keine statistisch gesicherten Unterschiede aufgezeigt werden. Die in den westlichen Bundesländern Salzburg, Tirol und Vorarlberg an 110 Personen durchgeführten Erhebungen zeigten, daß sich 43% der Vpn als wetterfühlig einschätzten (mit einem Beschwerdebild von Mattigkeit, Konzentrationsmangel, Gereiztheit, Schläfrigkeit, Kopfweh und Migräne). Auf sich selbst bezogen sahen bloß 28% einen Zusammenhang von Föhn und Unfallgeschehen, bezogen auf andere Verkehrsteilnehmer gaben 97% der Vpn an, daß Föhn das Unfallrisiko steigere.

Wien, am 29.3.1993