Für viele Menschen ist das Internet - sei es auf privater oder
beruflicher Ebene - in den Mittelpunkt ihres Lebens gerückt. Wie bei
jedem anderen Medium ist die Dosis der Nutzung ausschlaggebend für
die Konsequenzen im sozialen, beruflichen, persönlichkeitsbezogenen
und letztlich auch im gesundheitlichen Bereich. Anhand von N=222 Vpn wurde
die Auswirkung des flow-Erlebens (Csikszentmihalyi, 1975/1999) auf das
Wohlbefinden nach dem Internet-Gebrauch untersucht, wobei moderate und
exzessive User miteinander verglichen wurden, deren differenzierte Umgangsweise
mit dem Internet unterschiedliche subjektive Einschätzungen vermuten
ließen. Es zeigte sich, dass die exzessiven User die flow-Dimensionen,
Tätigkeitsanforderungen und Microflow-Aktivitäten durchwegs höher
einschätzten als die moderaten User, was als Hinweis für ein
besseres Wohlbefinden nach dem Internet-Gebrauch verstanden werden könnte.
Weiters beklagen sich im Vergleich zu moderaten Usern mehr exzessive über
Rücken-, Nacken- und Schulterbeschwerden sowie Augenbrennen, allerdings
bei zeitlich eher kurz dauernden Internet-Sitzungen bis zu 3 Stunden. Mehr
als doppelt so viele exzessive wie moderate User wenden synchrone Kommunikationsmöglichkeiten
an, die jedoch keinen Einfluss auf ein "rauschartiges Erleben" bei Online-Tätigkeiten
haben. Dieses Ergebnis deutet auf ein gesamtheitlich besseres Befinden
nach einem exzessiven Internet-Gebrauch hin, das als bescheidener Ansatzpunkt
für die weitere, kontroversielle Internetsuchtforschung dienlich sein
könnte.