Deskriptive Analyse der Belegung und Organisation von Kinder- und Jugendheimen in NÖ


Diplomarbeit von Katharina Toczyski

Betreuer: A.o. Univ.-Prof. Dr. Michael Trimmel

Institut für Umwelthygiene der Universität Wien, Univ.-Doz. am Institut für Psychologie der Universität Wien


In der vorgelegten Diplomarbeit wird eine deskriptive Analyse der Belegung und einiger organisatorischer Charakteristika einer Auswahl von Kinder- und Jugendheimen in NÖ nachgegangen. Zu diesen praxisrelevanten Fragestellungen scheinen bisher keine Daten verfügbar, so daß in Zusammenarbeit mit der zuständigen Landesdienststelle und einigen Heimleitungen eine deskriptive Analyse vorgenommen wurde. Die Auswahl der 4 niederösterreichischen Heime (aus den 11 bestehenden) erfolgte nach regionalen Gesichtspunkten (eines pro Viertel) und inhaltlichen Aspekten, wie z. B. keine Heime mit spezifischer Aufgabenstellung. In der Organisationsstruktur zeigen sich nur wenig bedeutsam erscheinende Unterschiede, wie z. B. in der Verteilung von männlichen und weiblichen Erziehern und dem Prozentsatz der Heimbelegung, welcher psychotherapeutisch behandelt wird (44%, 3%, 0%, 0%). Bei den 251 untersuchten Kindern und Jugendlichen wurden Merkmale der Herkunftsfamilien, Einweisungsgründe und frühere psychosoziale Maßnahmen untersucht. Im Vergleich zur Population von Nö sind vor allem mehr männliche Kinder und Jugendliche in Heimen untergebracht, sowie vor allem im Altersbereich von 10–14 Jahren. Weiter sind jene Kinder und Jugendlichen gehäuft vertreten, welche aus Scheidungsfamilien und Familien der unteren sozialen Schicht kommen. Als häufige Einweisungsgründe werden Verbesserung der schulischen Leistung, Verhaltensänderung und Überforderung der Erziehungsperson(en) angegeben.

Wien, am 1. 5. 1995