Mit dieser Arbeit wurde versucht festzustellen, welche Faktoren auf
die Einstellung bezüglich Abfalltrennung und das Abfalltrennverhalten
Einfluß ausüben, insbesonders sollten einerseits Unterschiede
zwischen Bewohnern von Einfamilienhäusern und Bewohnern von Wohnhausanlagen
und andererseits zwischen Stadt- und Landbewohnern in Bezug auf die genannten
Faktoren aufgezeigt werden. Weiters wurde der Frage nachgegangen, ob eine
Beziehung zwischen der Einstellung, der Verhaltensintention, Abfall zu
trennen und dem tatsächlichem Abfalltrennverhalten vorhanden ist.
Die Stichprobe setzte sich aus 12 Wohnhausanlagen und 48 Einfamilienhäuser
zusammen. Insgesamt wurden 405 Personen mittels einem Fragebogen befragt.
Um Unterschiede zwischen Bewohnern von Einfamilienhäusern und Wohnhausanlagen
sowie zwischen Stadt- und Landbewohnern feststellen zu können wurden
mehrfaktorielle und multivariate Varianzanalysen zur Berechnung herangezogen.
Mittels Pfadanalysen (LISREL-Ansatz) wurde versucht, kausalen Zusammenhängen
nachzugehen. Es wurden insgesamt 6 Pfadmodelle entwickelt. Als Ergebnisse
zeigten sich Unterschiede in Bezug auf die Trennerschwernisse, die Genauigkeit
und Häufigkeit der getrennten Sammlung von verschiedenen Materialien,
die Maßnahmen zur Verbesserung der Abfalltrennung und die Vorbildwirkung
durch Nachbarn und Freunde. Keine Unterschiede konnten beim Wissen über
Abfalltrennung nachgewiesen werden. Weiters konnte ein Einfluß des
sozioökonomischen Status auf die Einstellung, die Verhaltensintention
und das Abfalltrennverhalten aufgezeigt werden. Die Bewertung von wahrgenommenen
Interventionen beeinflusst ebenfalls die Einstellung, nicht jedoch die
Verhaltensintention und das Abfalltrennverhalten. Auch für die einzelnen
Interventionsgruppen konnten teilweise diese Einflüsse dargestellt
werden.