Psychophysiologische Korrelate der autonomen Aktivierung beim Mozart-Effekt und bei induzierten Emotionen


Diplomarbeit von Spitzer Ulrike

Betreuer: A.o. Univ.-Prof. Dr. Michael Trimmel

Institut für Umwelthygiene der Universität Wien, Univ.-Doz. am Institut für Psychologie der Universität Wien


Zwei Experimente wurden zur Untersuchung der physiologischen Parameter Herzrate, Hautleitfähigkeit und Temperatur als Indikatoren der Aktivierung durchgeführt. Beim ersten Experiment sollte geprüft werden, ob es nach 10-minütigem Hören eines Stückes von Mozart (Sonata in D-Dur, KV 448) zu einer Verbesserung der Leistung im räumlich-zeitlichen Denken kommt. Weiters wurde untersucht, ob die subjektive Stimmung, die subjektive Präferenz eines Musikstücks und die physiologische Aktivierung einen Einfluss auf die kognitive Leistung haben. 37 Versuchspersonen hörten in ausgeglichener Reihenfolge je 10 Minuten Mozart, Albinoni, Schubert und braunes Rauschen. Anschließend hatten sie jeweils einen Test zum räumlich-zeitlichen Denken und Gedächtnisaufgaben zu bewältigen. Es konnten keine signifikanten Unterschiede zwischen der kognitiven Leistung nach dem Hören von Mozart, Albinoni, Schubert und braunem Rauschen festgestellt werden. Ebenso ergaben sich keine signifikanten Unterschiede in der physiologischen Aktivierung. Bezüglich der subjektiven Stimmung fühlten sich die Versuchspersonen bei Schubert am wohlsten, bei Mozart am wachsten und bei Albinoni und Schubert am ruhigsten. Das braune Rauschen gefiel den Versuchspersonen von allen Bedingungen deutlich am wenigsten und wurde am lästigsten empfunden. Im zweiten Experiment  wurden die Versuchspersonen mittels Musik in positive, in neutrale und in negative Stimmung versetzt. In den letzten acht Minuten der Musikdarbietung wurden negative, neutrale und positive Bilder in ausgeglichener Reihenfolge präsentiert und die Versuchspersonen instruiert, diese auf einer Skala von -4 bis +4 zu bewerten. Beobachtet wurde, ob sich je nach Stimmung Unterschiede auf der physiologischen Ebene ergeben und ob die jeweilige Stimmung einen Einfluss auf das Bewerten von emotionalen Bildern hat. Zusätzlich wurden Unterschiede zwischen ängstlichen und nicht-ängstlichen Versuchspersonen untersucht. In der negativen Bedingung reagierten die Probanden beim Hören der Musik mit einer größeren Herzratenabnahme als in der positiven Bedingung und mit einem starken Anstieg der Spontanfluktuationen, während es in der positiven Bedingung zu einer Abnahme der Spontanfluktuationen kam. Bezüglich des Hautleitniveaus war in der negativen Bedingung der höchsten Anstieg zu verzeichnen. Bei zusätzlicher Bewertung der Bilder verschwinden die Effekte für die Herzrate und für die Spontanfluktuationen. Das Hautleitniveau bleibt in der negativen Bedingung im Vergleich zur positiven und zur neutralen erhöht. Ein höheres Hautleitniveau zeigten ängstliche im Vergleich zu nicht-ängstlichen Versuchspersonen. Bei der Bewertung der Bilder konnten keine Unterschiede zwischen den Bedingungen festgestellt werden,  Ängstliche zeigten in der negativen Bedingung signifikant bessere Stimmung, waren ruhiger und weniger wach. Bei der Bewertung der Bilder konnten keine Unterschiede zwischen den Bedingungen festgestellt werden, Ängstliche bewerteten alle Bilder generell negativer als nicht-ängstliche Versuchspersonen und reagierten auf die positiven Bilder viel langsamer.