Das flow-Erleben von Mihaly Csikszentmihalyi als intrinsischer Motivationsfaktor beim Computerspielen


Diplomarbeit von Ursula Schwager

Betreuer: A.o. Univ.-Prof. Dr. Michael Trimmel

Institut für Umwelthygiene der Universität Wien, Univ.-Doz. am Institut für Psychologie der Universität Wien


Mihaly Csikszentmihalyi's flow-Konzept ist eine intrinsische Motivationstheorie welche erlebnismäßig als das "holistische Gefühl beim Aufgehen in einer Tätigkeit" mit einem "geordneten negentropen Bewußtseinszustand" beschrieben wird. In der vorliegenden Arbeit wurde untersucht, inwieweit die von Csikszentmihalyi postulierten Faktoren des Flußerlebens beim Computerspielen erfüllt sind. Das Zutreffen der 7 Elemente des Flußerlebens wurde für die Tätigkeit des Computerspielens und einer Kontrolltätigkeit an 30 Personen (11 weibliche, 19 männlich) erhoben. Als Instrumente dienten ein Interviewleitfaden (bei dem die inhaltsanalytische Auswertung nach dem Grad der Spontaneität und der Richtung der Aussage erfolgte) und ein Fragebogen u. a. zur Skalierung der Häufigkeit und der Intensität des Auftretens der flow-Elemente. Die Ergebnisse zeigten, daß (1) die flow-Elemente beim Computerspielen signifikant überdurchschnittlich häufig und intensiv auftraten; (2) die flow-Elemente beim Computerspielen signifikant häufiger und intensiver auftraten als in der Kontrolltätigkeit; (3) Anforderung und Können beim Computerspielen im Gleichgewicht und auf einem hohen Niveau waren; (4) beim Computerspielen weder Angst noch Langeweile auftraten. Ferner zeigte sich eine hohe Übereinstimmung zwischen den Skalierungen und den Interviewangaben. Zusammenfassend legen die Ergebnisse nahe, daß beim Computerspielen überdurchschnittlich viele flow-Elemente auftreten und somit das Flußerleben einen intrinsisch motivierenden Faktor beim Computerspielen darstellen dürfte.

Wien, am 1.5.1995