Untersuchung des Flow-Erlebens bei unselbständig Werktätigen


Diplomarbeit von Silvia Schneider

Betreuer: A.o. Univ.-Prof. Dr. Michael Trimmel

Institut für Umwelthygiene der Universität Wien, Univ.-Doz. am Institut für Psychologie der Universität Wien


In der vorgelegten Diplomarbeit werden die Elemente des Flußerlebens (Selbstvergessenheit, Aufmerksamkeitszentrierung, Kontrollerleben, eindeutige Handlungsanforderung und Rückmeldung, Befriedigungsgefühl und Zeitkompression) charakterisierter Zustand beschrieben und deren Wertigkeit für die Tätigkeitszufriedenheit untersucht. 161 Werktätige aus 9 Betrieben skalierten erlebte Anforderungen und Fähigkeiten sowie Häufigkeit und Intensität der erlebten Flußelemente. Weiters wurden Hygienefaktoren und die Tätigkeitszufriedenheit erhoben. Die Auswertung zeigt Zusammenhänge von Häufigkeit (r=.28) und Intensität (r=.24) des Flußerlebens mit Tätigkeitszufriedenheit (p<.01). Unter Berücksichtigung erfüllter Hygienefaktoren (Ausschluß von Personen mit einem Prozentrang < 25 im ABB von Neuberger und Allerbeck, 1978) erhöhen sich die Korrelationswerte der Tätigkeitszufriedenheit mit dem Flußerleben (Häufigkeit: r=.34; Intensität: r=.31; p<.01). Die Analyse der Bedeutsamkeit der Flußelemente (unter Berücksichtigung der Hygienefaktoren) zeigt, daß allen Elementen mit Ausnahme der Zeitkomprimierung Bedeutung zukommt. Bei der Häufigkeit des Flußerlebens zeigt sich das Gefühl der Befriedigung als besonders relevant (r=.30, p<.01) und für die Intensität die eindeutige Handlungsanforderung und Rückmeldung (r=.33, p<.01). Die Ergebnisse demonstrieren einen Zusammenhang von Flußerleben und Tätigkeitszufriedenheit bei der Arbeit. Die Erhöhung der Zusammenhänge von Flow und Zufriedenheit mit der Arbeitstätigkeit unter Ausschluß von Personen mit nicht erfüllten Hygienefaktoren stützt die Zwei-Faktoren-Theorie der Arbeitszufriedenheit (nach Herzberg, Mausner & Snyderman, 1959).

Wien, am 20. 5. 1995