Psychosoziale Belastungssituationen, Kompetenz- und Kontrollüberzeugungen bei Familien mit cystischer Fibrose


Diplomarbeit von Bettina Schlager

Betreuer: A.o. Univ.-Prof. Dr. Michael Trimmel

Institut für Umwelthygiene der Universität Wien, Univ.-Doz. am Institut für Psychologie der Universität Wien


In der vorgelegten Diplomarbeit wird versucht die alltäglichen Belastungssituationen denen Familien mit einem an cystischer Fibrose erkrankten Kind ausgesetzt sind, sowie mögliche Moderatorvariablen zu erfassen. Der internationale Wissensstand zu dieser Problematik ist eher dürftig und in Österreich offenbar noch nicht erhoben worden. Die spezifische Betreuung oblag Univ.-Doz. Dr. Jedlicka-Köhler, welche auch die Untersuchungsdurchführung an der cystischen Fibrose-Ambulanz des AKH-Wien ermöglichte. Die 160 ausgeschickten Fragebögen waren anonymisiert und konnten von 113 Personen in die Auswertung aufgenommen werden. Von 66 Familien wurden die Belastungssituationen innerhalb der Familie, im Kindergarten, in der Schule, im Umgang mit anderen Menschen, in der Freizeit, mit der finanziellen Situation, mit dem aktuellen Gesundheitszustand und der Therapie des Kindes erhoben. Die Ergebnisse zeigen, daß der Alltag von der Krankheit bestimmt wird. Mit zunehmender Schwere der Erkrankung ergeben sich größere Einschränkungen in der Freizeit und größere Schwierigkeiten die Therapie in den Alltag zu integrieren. Als bedeutsame Moderatorvariable erwies sich die subjektive Bewertung der Erkrankung, welche zu einer verstärkten Belastung führen kann, als es die rein objektiven Anforderungen erfordert. Damit ergibt sich auch ein Anhaltspunkt für die Beratung der Betroffenen.

Wien, am 26.9.1995