Computernutzung und Kreativität stellen aus heutiger Sichtweise
wichtige Bedingungen im Alltags- und Berufsleben dar. Obwohl Kreativität
in gewissem Grade von der Anlage abhängig ist, hat sich gezeigt, dass
neben dem familiären Klima, in dem das Kind aufwächst, Motivation
und Einstellung auch das Arbeitsmilieu eines Menschen Einfluß auf
die Kreativität ausüben. Mit dieser Arbeit wurde versucht, unmittelbare
Auswirkungen der Computertätigkeit im schulischen Bereich im Hinblick
auf kreative Leistungen (verbal und figural) festzustellen. Verglichen
wurden Schüler aus BRG, HAK und HTL (Programmierer) im Alter von 15-16
Jahren, deren Intensität der Computernutzung unterschiedlich ist.
In Abhängigkeit zur vorangegangenen Unterrichtsstunde wurde allen
Schülern im Abstand von sechs Wochen die Testbatterie in Form eines
Paralleltests erneut vorgegeben und hinsichtlich ihres kreativen Potentials
untersucht. Wurde zum Testzeitpunkt 1 eine herkömmliche Unterrichtsstunde
(Mathematik/Deutsch) gewählt, kam es bei der Parallelversion auf die
Schulstunde unmittelbar nach dem Computerunterricht an. Als Zusatzinformation
diente die Angabe über das Ausmaß der Zeit, in der sich die
Schüler mit Computer beschäftigten. Zur Anwendung kamen Varianzanalysen
mit Messwertwiederholungen und Kovariatenausschluß. Zusammenfassend
kann von einem generell inhomogenen Ergebnis gesprochen werden. Einzelne
ausgewiesene Signifikanzen, vor allem in den voneinander getrennt ausgewiesenen
Teilen des Kreativitätstests, lassen keine generellen Wirkungsrichtungen
erkennen. Betrachtet man das Ergebnis des Gesamttests (GESAMT), so gibt
es zwar keine signifikanten Ergebnisse in den jeweiligen Haupteffekten
Schultyp, Schulstunde und Unterrichtsform (NC/C), allerdings ergibt sich
eine 3-Fach-Wechselwirkung zwischen diesen Faktoren. Es kann festgehalten
werden, dass die Kreativität nach der herkömmlichen Mathematikstunde
bei allen Schultypen schlechter ausfiel als nach der herkömmlichen
Deutschunterricht. Hinzu kommt, dass die Ergebnisse nach dem Computerunterricht
mit Ausnahme der HTL Deutschgruppe und BRG Mathematikgruppe schlechter
ausfielen als nach dem herkömmlichen Unterrichtsmodus.