Informatikunterricht und Kreativität in Schulen


Diplomarbeit von Sabine Gruber

Betreuer: A.o. Univ.-Prof. Dr. Michael Trimmel

Institut für Umwelthygiene der Universität Wien, Univ.-Doz. am Institut für Psychologie der Universität Wien


Computernutzung und Kreativität stellen aus heutiger Sichtweise wichtige Bedingungen im Alltags- und Berufsleben dar. Obwohl Kreativität in gewissem Grade von der Anlage abhängig ist, hat sich gezeigt, dass neben dem familiären Klima, in dem das Kind aufwächst, Motivation und Einstellung auch das Arbeitsmilieu eines Menschen Einfluß auf die Kreativität ausüben. Mit dieser Arbeit wurde versucht, unmittelbare Auswirkungen der Computertätigkeit im schulischen Bereich im Hinblick auf kreative Leistungen (verbal und figural) festzustellen. Verglichen wurden Schüler aus BRG, HAK und HTL (Programmierer) im Alter von 15-16 Jahren, deren Intensität der Computernutzung unterschiedlich ist. In Abhängigkeit zur vorangegangenen Unterrichtsstunde wurde allen Schülern im Abstand von sechs Wochen die Testbatterie in Form eines Paralleltests erneut vorgegeben und hinsichtlich ihres kreativen Potentials untersucht. Wurde zum Testzeitpunkt 1 eine herkömmliche Unterrichtsstunde (Mathematik/Deutsch) gewählt, kam es bei der Parallelversion auf die Schulstunde unmittelbar nach dem Computerunterricht an. Als Zusatzinformation diente die Angabe über das Ausmaß der Zeit, in der sich die Schüler mit Computer beschäftigten. Zur Anwendung kamen Varianzanalysen mit Messwertwiederholungen und Kovariatenausschluß. Zusammenfassend kann von einem generell inhomogenen Ergebnis gesprochen werden. Einzelne ausgewiesene Signifikanzen, vor allem in den voneinander getrennt ausgewiesenen Teilen des Kreativitätstests, lassen keine generellen Wirkungsrichtungen erkennen. Betrachtet man das Ergebnis des Gesamttests (GESAMT), so gibt es zwar keine signifikanten Ergebnisse in den jeweiligen  Haupteffekten Schultyp, Schulstunde und Unterrichtsform (NC/C), allerdings ergibt sich eine 3-Fach-Wechselwirkung zwischen diesen Faktoren. Es kann festgehalten werden, dass die Kreativität nach der herkömmlichen Mathematikstunde bei allen Schultypen schlechter ausfiel als nach der herkömmlichen Deutschunterricht. Hinzu kommt, dass die Ergebnisse nach dem Computerunterricht mit Ausnahme der HTL Deutschgruppe und BRG Mathematikgruppe schlechter ausfielen als nach dem herkömmlichen Unterrichtsmodus.