In der vorliegenden Arbeit wurden die Effekte von Prüfungstress
auf physiologische Parameter untersucht. Herzrate (HR), Herzratenvariabilität
(HRV), Elektrodermale Aktivität (EDA), Körper- und Fingertemperatur
wurden für 20 Studenten der Universität Wien 2-3 Tage vor der
sprachlichen Diplomprüfung und 1 Monat vor bzw. nach der Prüfung
erhoben. Vier physiologische Variablen zeigten in einer signifikanten zweifachen
Wechselwirkung eine höhere sympathische Aktivität in der Versuchsbedingung
und die niedrigste Aktivität 1 Monat nach der Prüfung. Der Einfluss
des Typ A-Verhaltens, der Hintergrundbelastung und der physischen Fitness
auf die physiologische Reaktionen wurden untersucht. Typ A’s und Probanden
mit hoher Hintergrundbelastung zeigten in der Kontrollbedingung eine höhere
physiologische Aktivität; Probanden mit hoher physischen Fitness zeigten
eine verminderte sympathische Aktivierung in der Stressbedingung. Subjektive
Daten zeigten erhöhte Werte für State und Trait Angst als auch
für Leistungsangst in der Versuchsbedingung. Aktivität, gehobene
Stimmung und Ruhe waren in der Kontrollbedingung höher, während
Ärger, Erregtheit, Deprimiertheit und Energielosigkeit in der Versuchsbedingung
höher waren. In einem der Computertasks (Pfeil-Task) konnten höhere
Reaktionszeiten in der Kontrollbedingung nachgewiesen werden.