Anhand eines vorgewarnten Reaktionszeitexperiments, welches einem CNV-Paradigma
entspricht, wird versucht Zusammenhänge zwischen den Hautpotentialreaktionen
und dem Typ-A/P-Verhaltensmuster aufzuzeigen.
Zu den charakteristischen Merkmalen einer Typ-A-Person zählen
eine extreme Leistungsorientierung, eine feindselige Grundeinstellung,
ausgeprägtes Rivalitätsdenken, ein erhöhtes Kontrollbedürfnis
sowie ein chronisches Gefühl der Zeitnot und wird bei Patienten mit
koronaren Herzerkrankungen gehäuft gefunden. Dem Typ-A wird der Typ-B
gegenübergestellt (Friedman, 1996).
Zur Klassifikation der Versuchspersonen diente der Fragebogen zur Erfassung
der Kontrollambitionen von Siegrist (1981, zitiert nach Siostrozonek, 1985)
- welcher eine Unterteilung in A und B ermöglichte - und des Strukturierten
Interviews von Rosenman (1978) - Unterteilung in a und b. Es entstanden
vier Gruppen: Aa, Ab, Ba, Bb.
Die Ergebnisse zeigen deutliche statistisch relevante Unterschiede
bei der Latenzzeit des ersten Amplitudengipfels (Reaktion auf den Warnreiz)
sowohl bei der Analyse der Gruppen Aa, ab, Ba und Bb, der zusammengefassten
Gruppen Aa/Ab und Bb/Ba und der Extremgruppen Aa und Bb. Auch bei der Latenzzeit
des zweiten Amplitudengipfels (Reaktion auf den imperativen Reiz) lassen
sich statistische Unterschiede beim Vergleich der zusammengefassten Gruppen
und der Extremgruppen aufzeigen. Typ-A-Personen scheinen im Vergleich zu
Typ-B-Personen auf aufgabenrelevante Reize mit einer schnelleren elektrodermalen
Aktivierung zu reagieren, in der Stärke der Reaktion lassen sich keine
Unterschiede beobachten.