Aufmerksamkeitsfunktionen bei Tinituspatienten


Diplomarbeit von Regina Kolm

Betreuer: A.o. Univ.-Prof. Dr. Michael Trimmel

Institut für Umwelthygiene der Universität Wien, Univ.-Doz. am Institut für Psychologie der Universität Wien


In diesem Quasiexperimten wurde überprüft, ob der Grad der Beeinträchtigung durch Tinnitus Auswirkungen auf die Leistungen in verschiedenen Aufmerksamkeitsfunktionen und auf die Anzahl subjektiver Beschwerden hat. Die Tests zur Messung der Aufmerksamkeit wurden mittels Computer dargeboten, es wurden sowohl die Anzahl richtiger Reaktionen als auch die mittleren Reaktionszeiten berechnet.
 Insgesamt wurden 85 Personen getestet, 38 weibliche und 56 männliche. 25 Personen aus der Gruppe der 60 Tinnituspatienten waren dekompensierte Patienten, 35 kompensiert. Die Kontrollgruppe bestand aus 25 Schwindelpatienten.
     Es zeigte sich, dass stark beeinträchtigte Tinnituspatienten in fast allen vorgegebenen Aufmerksamkeitsaspekten (mit Ausnahme von antizipativer Aufmerksamkeit und dem Aufmerksamkeitsfilter Farbe-Form) signifikant mehr Fehler machten. Ihre Reaktionszeit war in vielen Untertests im Vergleich zu ihren Bezugsgruppen verlängert. Dekompensierte Tinnitusbetroffene gaben außerdem eine größere Anzahl subjektiver Beschwerden an.
     Die Ergebnisse sprechen dafür, dass stark beeinträchtigte Tinnitusbetroffenen auch in ihrer Aufmerksamkeit und im Erleben subjektiver Beschwerden beeinträchtigt sind.