Depression, Selbstkonzept und soziales Netzwerk bei Kopfschmerz im Kindes- und Jugendalter


Diplomarbeit von Barbara Porsche

Betreuer: A.o. Univ.-Prof. Dr. Michael Trimmel

Institut für Umwelthygiene der Universität Wien, Univ.-Doz. am Institut für Psychologie der Universität Wien


Ausgehend von Untersuchungsergebnissen der Depressionsforschung, dem Selbstkonzept und von Ansätzen der sozialen Netzwerks- und Unterstützungsforschung war es Ziel der vorliegenden Arbeit, Zusammenhänge bei Kopfschmerzpatienten und einer nichtklinischen Stichprobe von Schulkindern im Alter von 8 bis 13 Jahren (48 Buben und 42 Mädchen) aufzuzeigen.
Die depressiven Gestimmtheit wurde mit dem Depressionsinventar für Kinder und Jugendliche (Stiensmeier, Pelster, Schürmann & Duda, 1989) erhoben, das Selbstkonzept mit der deutschen Version (Trimmel, Handler & Szimak, 1995) des Children's Self-Social Constructs Test von Ziller et al. (1970), die Struktur des sozialen Netzwerks durch das Verfahren zur Einschätzung sozialer Netzwerke (Lehmkuhl & Roos, 1991).
Die Ergebnisse der Untersuchung konnten keinen Zusammenhang von Depression und Kopfschmerz aufzeigen. Hinsichtlich Selbstkonzept unterscheiden sich in der vorliegenden Arbeit Kopfschmerzpatienten deutlich von der Gruppe aus der Normalpopulation indem sie eine geringere kognitive Komplexität aufweisen, weiters ein hohes Ausmaß an Identifikation mit ihren Bezugspersonen zeigen, eine hohe Majoritätenidentifikation und weniger offen sind. Bezüglich der Beziehung von Selbstkonzept und Depression zeigten sich Zusammenhänge, jedoch nicht in der erwarteter Richtung. Depressive weisen eine geringere Marginalität auf, d.h. sie sehen sich eher einer sozialen Gruppe zugehörig und zeigen sie sich besonders offen. Beim sozialen Netzwerk konnten keine signifikanten Unterschiede zwischen den Versuchsgruppen festgestellt werden es ergaben sich jedoch Tendenzen die zeigten, daß depressive weniger emotionale Zuwendung erhalten, sie haben bei Regelmäßigkeiten im Tagesablauf weniger Personen zur Verfügung, die ihnen auch nicht besonders nahe stehen. Weiters ist bei ihnen der Bereich Spiel, Unternehmung, Freizeit gering ausgeprägt, und sie stehen auch mit einer größeren Anzahl an Personen besonders häufig in Konflikt.  Zudem ist noch der Bereich Versorgung geringer abgedeckt.