Die Wirkung von Raumgeruch auf Stimmung, Herzschlagfrequenz, subjektive Beanspruchung, Kreativität, Reaktionszeit und Beurteilung der physikalischen Umgebung


Diplomarbeit von Nina Lehar

Betreuer: A.o. Univ.-Prof. Dr. Michael Trimmel

Institut für Umwelthygiene der Universität Wien, Univ.-Doz. am Institut für Psychologie der Universität Wien



Ziel der vorliegenden Arbeit war es, die Wirkung hedonisch unterschiedlicher Gerüche auf Stimmung, Herzschlagfrequenz, subjektive Beanspruchung, Kreativität, Reaktionszeit und Beurteilung der physikalischen Umgebung zu untersuchen.
Als angenehmer Geruch wurde Zitrone eingesetzt, als unangenehmer Geruch Propionsäure. Die insgesamt 40 Probanden wurden zufällig einer der beiden Geruchsbedingungen zugewiesen. In zwei aufeinanderfolgenden Sitzungen bearbeiteten die Versuchspersonen dieselben Fragebögen und Aufgaben einmal in Anwesenheit und ein zweites Mal in Abwesenheit des jeweiligen Geruchs. Während der gesamten Testung erfolgte eine kontinuierliche Erfassung der Herzschlagfrequenz.
Für die in der vorliegenden Arbeit eingesetzten hedonisch unterschiedlichen Duftstoffe – Zitrone und Propionsäure – konnte keine unterschiedliche Wirkung in Bezug auf Stimmung, Kreativität, subjektive Beanspruchung und Reaktionszeit festgestellt werden. In Bezug auf die Herzschlagfrequenz ergaben sich für die Gruppe der männlichen Probanden tendenzielle Unterschiede zwischen angenehmem und unangenehmem Geruch. Die Herzschlagfrequenz männlicher Probanden war am Beginn unangenehmer Geruchseinwirkung tendenziell höher. Die vorliegende Arbeit konnte darüber hinaus zeigen, daß sich hedonisch verschiedenartige Duftstoffe unterschiedlich auf die Beurteilung einzelner Aspekte der physikalischen Umgebung auswirken. Die Anwesenheit des angenehmen Geruchs führte im Vergleich zu unangenehmer Geruchseinwirkung zu einer besseren Beurteilung. Eine Beziehung zwischen der Persönlichkeitsvariable „Kontrollüberzeugung“ sowie der subjektiv empfundenen Umweltbelastung im Wohngebiet und der Wirkung von Umgebungsgeruch konnte nicht gezeigt werden. In der vorliegenden Arbeit konnte – im Gegensatz zum angenehmen Geruch – in Anwesenheit des unangenehmen Geruchs keine Übereinstimmung zwischen subjektiver und objektiver Beanspruchung (operationalisiert durch die Herzschlagfrequenz) festgestellt werden.