Arbeitssituation von Krankepflegepersonen im intra- und extramuralen Bereich


Diplomarbeit von Elisabeth Müller

Betreuer: A.o. Univ.-Prof. Dr. Michael Trimmel

Institut für Umwelthygiene der Universität Wien, Univ.-Doz. am Institut für Psychologie der Universität Wien


In der vorgelegten Diplomarbeit wird der Frage nachgegangen, inwiefern sich Hauskrankenschwestern und Krankenschwestern im Krankenhaus in bezug auf die Variablen Streß, Streßbewältigung, Burnout, Arbeitszufriedenheit und berufliches Selbstverständnis unterscheiden. Weiters wurde ein Vergleich der regionalen Bedingungen wie sie sich in Vorarlberg und Wien darstellen, unternommen. Fragebögen von 151 Untersuchungspersonen wurden nach einem quasi-experimentellen 2x2 (Krankenpflege vs. Huskrankenpflege und Vorarberg vs. Wien) Untersuchungsplan ausgewertet. Die Ergebnisse zeigen, daß alle 4 Gruppen mit erheblichen Belastungen konfrontiert sind. An erster Stelle steht der Problembereich "Patient und Ethik" der die Spannung zwischen dem was die Krankenschwester als sinnvolle und gute Pflege erachtet, und dem was unter den gegebenen Bedingungen getan werden kann, erfaßt. In den Variablen Arbeitslast und Verantwortlichkeit/Rollenkonflikt zeigt sich, daß die Spitalkrankenschwestern diesen Bedingungen stärker ausgesetzt sind als die Hauskrankenschwestern (unabhängig von der Region). In den Copingstrategien der Spitalskrankenschwestern zeigten sich Unterschiede derart, daß Fluchttendenzen und Vermeidungstendenzen in Wien häufiger angewandt werden, während in Vorarlberg Hilflosigkeit und Resignation häufiger ist. Die Arbeitszufriedenheitswerte zeigen generell höhere Werte für die Hauskrankenpflege im Vergleich zur Spitalskrankenpflege und auf den Dimensionen Arbeitsbedingungen, Bezahlung, Organisation und Leitung jeweils in Vorarlberg höhere Werte als für die Einrichtungen in Wien.

Wien, am 26.1.1994