Ausgehend vom 3-Faktorenmodell der Lästigkeit nach Kalivoda (1997)
wurde in dieser Arbeit die Wirkung der physikalischen Faktoren Frequenz
und Phasenverschiebung auf die Lästigkeit von Impulslärm unter
Berücksichtigung persönlicher und situativer Faktoren untersucht.
Dazu wurden 30 Personen über Kopfhörer mit den selben Impulsfolgen,
in zufälliger Reihenfolge beschallt. Die Lästigkeit des zu untersuchenden
Schalls wurde auf einer selbstentwickelten Skala, basierend auf der Lärmdefinition
nach Molino (1979) und zwei weiteren Skalen von Felscher-Suhr, Guski und
Schuemer (2000) erfasst. Beim Vergleich synchroner und phasenverschobener
Impulsfolgen bei gleicher psychologischer Pausendauer wurden auf allen
drei Skalen zur Lästigkeitsbeurteilung höherfrequente Impulsfolgen
als lästiger beurteilt (p<0,05). Ein Einfluss der Phasenverschiebung
konnte nicht nachgewiesen werden, aber eine Wechselwirkung zwischen Frequenz
und Phase (p<0,05). Die Ergebnisse legen nahe, dass Aufmerksamkeitstheorien
wie zum Beispiel die Psychological Refractoy Period (Telford, 1931, zitiert
nach Pashler, 1994) auch für die Verarbeitung von Schallreizen gelten
können. Weiters kann abgeleitet werden, dass die Orientierungsmöglichkeit
aufgrund von räumlicher Zuordnung einer Schallquelle einen wesentlichen
Einfluss die Lärmbeurteilung hat. Das Empfinden der Freiwilligkeit
der Lärmbelastung und die Einstellung gegenüber der Schallquelle
dürfte einen wesentlichen Einfluss auf die Lärmbeurteilung haben.
Weiters konnte eine Änderung der Lästigkeitsbeurteilung durch
den Tageszeitpunkt nachgewiesen werden.