Psychologisch und physikalische Faktoren der Lärmbelästigung durch Impulslärm unter Berücksichtigung verschiedener Skalierungsmethoden


Diplomarbeit von Monika Slawik

Betreuer: A.o. Univ.-Prof. Dr. Michael Trimmel

Institut für Umwelthygiene der Universität Wien, Univ.-Doz. am Institut für Psychologie der Universität Wien


Ausgehend vom 3-Faktorenmodell der Lästigkeit nach Kalivoda (1997) wurde in dieser Arbeit die Wirkung der physikalischen Faktoren Frequenz und Phasenverschiebung auf die Lästigkeit von Impulslärm unter Berücksichtigung persönlicher und situativer Faktoren untersucht. Dazu wurden 30 Personen über Kopfhörer mit den selben Impulsfolgen, in zufälliger Reihenfolge beschallt. Die Lästigkeit des zu untersuchenden Schalls wurde auf einer selbstentwickelten Skala, basierend auf der Lärmdefinition nach Molino (1979) und zwei weiteren Skalen von Felscher-Suhr, Guski und Schuemer (2000) erfasst. Beim Vergleich synchroner und phasenverschobener Impulsfolgen bei gleicher psychologischer Pausendauer wurden auf allen drei Skalen zur Lästigkeitsbeurteilung höherfrequente Impulsfolgen als lästiger beurteilt (p<0,05). Ein Einfluss der Phasenverschiebung konnte nicht nachgewiesen werden, aber eine Wechselwirkung zwischen Frequenz und Phase (p<0,05). Die Ergebnisse legen nahe, dass Aufmerksamkeitstheorien wie zum Beispiel die Psychological Refractoy Period (Telford, 1931, zitiert nach Pashler, 1994) auch für die Verarbeitung von Schallreizen gelten können. Weiters kann abgeleitet werden, dass die Orientierungsmöglichkeit aufgrund von räumlicher Zuordnung einer Schallquelle einen wesentlichen Einfluss die Lärmbeurteilung hat. Das Empfinden der Freiwilligkeit der Lärmbelastung und die Einstellung gegenüber der Schallquelle dürfte einen wesentlichen Einfluss auf die Lärmbeurteilung haben. Weiters konnte eine Änderung der Lästigkeitsbeurteilung durch den Tageszeitpunkt nachgewiesen werden.