Aufmerksamkeitsfunktionen und Somatisierung bei lärmbelasteten Personen


Diplomarbeit von Michaela Kainbrecht

Betreuer: A.o. Univ.-Prof. Dr. Michael Trimmel

Institut für Umwelthygiene der Universität Wien, Univ.-Doz. am Institut für Psychologie der Universität Wien


In dieser Feldstudie wurde überprüft, ob eine Dauerlärmbelastung im Sinne von Straßen- und Schienenlärm bei den Bewohnern der betroffenen Gebiete im Vergleich zu Personen aus ruhigen Wohngebieten Auswirkungen auf die Symptombildung ohne ausreichende körperliche Ursache und auf die Leistungen in verschiedenen Aufmerksamkeitstests, die mittels Computer dargeboten wurden, hat. Die Erfassung der Aufmerksamkeitsleistung erfolgte ebenfalls mit Computer, hier wurden unter anderem die Anzahl der richtig bearbeiteten Items sowie die mittleren Reaktionszeiten in zehn verschiedenen Aufmerksamkeitstests gemessen. Erhoben wurden auch Variablen wie die Lärmempfindlichkeit und die subjektive Lärmbelästigung, die ebenfalls in diese Untersuchung miteinbezogen wurden. In dieser Untersuchung konnten bezüglich der Symptombildung keine Unterschiede festgestellt zwischen den drei Gruppen festgestellt werden, auch die subjektive Lärmbelästigung hatte keinen Einfluß darauf. Es zeigten sich aber bei den verschiedenen Aufmerksamkeitstests Beeinflussungen durch eine hohe bzw. niedrige Lärmempfindlichkeit, die Zugehörigkeit zu einer der drei Gruppen (Ruhegruppe, Straßenlärmgruppe und Schienenlärmgruppe) und durch eine hohe bzw. niedrige subjektive Lärmbelästigung. Es konnten auch Interaktionseffekte für diese Variablen gefunden werden. Die Ergebnisse sprechen dafür, daß unterschiedliche Aufmerksamkeitsfunktionen unterschiedlich störanfällig sind bezüglich der Lärmempfindlichkeit, der Gruppenzugehörigkeit zu Ruhe- und Lärmgruppen und der subjektiven Lärmbelästigung