In dieser Feldstudie wurde überprüft, ob eine Dauerlärmbelastung
im Sinne von Straßen- und Schienenlärm bei den Bewohnern der
betroffenen Gebiete im Vergleich zu Personen aus ruhigen Wohngebieten Auswirkungen
auf die Symptombildung ohne ausreichende körperliche Ursache und auf
die Leistungen in verschiedenen Aufmerksamkeitstests, die mittels Computer
dargeboten wurden, hat. Die Erfassung der Aufmerksamkeitsleistung erfolgte
ebenfalls mit Computer, hier wurden unter anderem die Anzahl der richtig
bearbeiteten Items sowie die mittleren Reaktionszeiten in zehn verschiedenen
Aufmerksamkeitstests gemessen. Erhoben wurden auch Variablen wie die Lärmempfindlichkeit
und die subjektive Lärmbelästigung, die ebenfalls in diese Untersuchung
miteinbezogen wurden. In dieser Untersuchung konnten bezüglich der
Symptombildung keine Unterschiede festgestellt zwischen den drei Gruppen
festgestellt werden, auch die subjektive Lärmbelästigung hatte
keinen Einfluß darauf. Es zeigten sich aber bei den verschiedenen
Aufmerksamkeitstests Beeinflussungen durch eine hohe bzw. niedrige Lärmempfindlichkeit,
die Zugehörigkeit zu einer der drei Gruppen (Ruhegruppe, Straßenlärmgruppe
und Schienenlärmgruppe) und durch eine hohe bzw. niedrige subjektive
Lärmbelästigung. Es konnten auch Interaktionseffekte für
diese Variablen gefunden werden. Die Ergebnisse sprechen dafür, daß
unterschiedliche Aufmerksamkeitsfunktionen unterschiedlich störanfällig
sind bezüglich der Lärmempfindlichkeit, der Gruppenzugehörigkeit
zu Ruhe- und Lärmgruppen und der subjektiven Lärmbelästigung