Computernutzung und Beziehungsqualität:Wieviel Computer verträgt die Partnerschaft?


Diplomarbeit von Margrit Heidi Priesch

Betreuer: A.o. Univ.-Prof. Dr. Michael Trimmel

Institut für Umwelthygiene der Universität Wien, Univ.-Doz. am Institut für Psychologie der Universität Wien


In der vorliegenden Diplomarbeit wurde der Zusammenhang zwischen der Dauer der Computernutzung und der Partnerzufriedenheit untersucht. Die Partnerzufriedenheit läßt sich in drei Skalen unterteilen: Zärtlichkeit, Kommunikation und Streitverhalten. Der durchschnittliche Computernutzer der Studie verbringt vier Stunden pro Tag vor dem Computer, wobei Männer eineinhalb bis zwei Mal so lange vor dem Bildschirm sitzen als Frauen. Ein genereller Zusammenhang zwischen Partnerschaftszufriedenheit und der Dauer der Computernutzung ist nicht festzustellen. Auch in den Unterbereichen der Partnerzufriedenheit Zärtlichkeit, Kommunikation und Problemlöseverhalten zeigt sich kein allgemeiner Zusammenhang. Im speziellen zeigt sich aber, daß die Partnerschaft von denjenigen Versuchspersonen tendenziell als unzufriedener erlebt wird, deren Partner eine niedrigere Computernutzungsdauer als sie selbst hat. Auch haben Versuchspersonen, die angeben länger am Computer zu spielen, signifikant niedrigere Werte in ihrem Kommunikationsverhalten. Ebenso ist das Problemlöseverhalten eher negativ zu werten, nutzt die Versuchsperson den Computer länger als ihr Partner. Umso größer die Differenz der Computernutzung zwischen der Versuchsperson und ihrem Partner ist, desto höher ist der Streitwert auf der Skala, d.h. das Paar hat eher destruktive Problemlösestrategien. Verbringen die Partner annähernd gleich viel Zeit am Computer, so treten Verhaltensweisen seitens der Partner seltener auf, die eine adäquate Problemlösung behindern.