Gesundheitliche Auswirkungen der Arbeitslosigkeit unter besonderer Berücksichtigung der Geschlechtsunterschiede und der Unterschiede im Zivilstand


Diplomarbeit von Anna Claudia Maksys

Betreuer: A.o. Univ.-Prof. Dr. Michael Trimmel

Institut für Umwelthygiene der Universität Wien, Univ.-Doz. am Institut für Psychologie der Universität Wien


Im Rahmen eines Forschungsprojektes der Forschungsgesellschaft des Wiener Roten Kreuzes wurden von Jänner bis Oktober 1998 85 Arbeitslose Personen im Alter zwischen 24 und 55 Jahren mit dem Beck-Depressions-Inventar (BDI) und dem General Health Questionnaire (GHQ) getestet. Diese Daten wurden dann mit denen von 50 Personen, die einer Erwerbstätigkeit nachgehen und zwischen 17 und 64 Jahre alt waren, verglichen. Der Schwerpunkt der vorliegenden Arbeit liegt auf der Fragestellung, ob es Unterschiede zwischen den Geschlechtern gibt, und wie sich der Zivilstand auf die Verarbeitung der Arbeitslosigkeit auswirkt. Faßt man die Ergebnisse nach geschlechtsspezifischen Unterschieden zusammen, ergibt sich folgendes: Arbeitslose Frauen sind weder depressiver noch gesundheitsgeschwächter als arbeitslose Männer. Arbeitslose Frauen glauben mit größerer Wahrscheinlichkeit daran, durch eigene Kraft wieder einen Job zu finden als arbeitslose Männer. Im Zivilstand zeigen sich folgende Unterschiede: Der Umstand „verheiratet oder ledig sein“ hat keinen Einfluß auf den Depressions- und Gesundheitszustand von arbeitslosen Frauen, wohl aber bei Männern. Verheiratete arbeitslose Männer haben einen geringeren Depressionswert und einen besseren Gesundheitszustand als ledige arbeitslose Männer. Frauen und Männer deren Tag eine Struktur hat, haben einen geringeren Depressionswert und einen besseren Gesundheitszustand als die, deren Tagesablauf unstrukturiert ist. Weiters zeigt sich ein Zusammenhang zwischen dem Anstieg des Depressivitätswertes und der Verschlechterung des Gesundheitswertes und der Länge der Arbeitslosigkeit. Personen, die erwerbslos sind, haben einen signifikant höheren Depressivitätswert und schlechteren Gesundheitswert als Erwerbstätige. Die Hauptschuld an ihrer und der allgemeinen Arbeitslosigkeit geben die befragten Personen dem Personalabbau, Betriebsschließungen und der derzeitigen Bundesregierung