Zur Objektivierung der Feststellung der emotionalen Befindlichkeit von
PatientInnen mit Multipler Sklerose wurde ein Design gewählt, das
auf der Auswertung physiologischer Daten beruht. Mit Hilfe einer lexikalen
Decisionsaufgabe wurden emotional positiv, negativ und neutral konnotierte
Adjektive und Distraktoren (Buchstabenstrings) im Kontext (Priming-Bedingung)
und in zufälliger Abfolge (Non-Priming-Bedingung) vorgegeben und die
Probandinnen ersucht zu beurteilen, ob es sich um Wörter handelt.
Dabei wurden Hautleitwert, Puls und Atmung, sowie von Frau Mossakowski
EEG abgeleitet.
Dabei ergibt sich unter anderem ein signifikanter
Wert für den Unterschied zwischen Versuchs- und Kontrollgruppe hinsichtlich
negativ konnotierter Wörter, die unter Priming-Bedingung vorgegeben
wurden. Die ProbandInnen der Versuchgruppe weisen dabei signifikant kürzere
Latenzzeiten beim Hautleitwert auf, d.h. sie reagieren physiologisch rascher
auf negative Wörter. Dies bestätigt die Theorie des negativen,
inkonsistenten Verstärkungsmusters bei Patienten mit MS in Folge der
Unkontrollierbarkeit und Unvorhersehbarkeit ihrer Erkrankung.