Sympathische Hautreaktion bei Verarbeitung von emotional konnotierten Wörtern durch Patientinnen mit multipler Sklerose


Diplomarbeit von Mader Judith

Betreuer: A.o. Univ.-Prof. Dr. Michael Trimmel

Institut für Umwelthygiene der Universität Wien, Univ.-Doz. am Institut für Psychologie der Universität Wien


Zur Objektivierung der Feststellung der emotionalen Befindlichkeit von PatientInnen mit Multipler Sklerose wurde ein Design gewählt, das auf der Auswertung physiologischer Daten beruht. Mit Hilfe einer lexikalen Decisionsaufgabe wurden emotional positiv, negativ und neutral konnotierte Adjektive und Distraktoren (Buchstabenstrings) im Kontext (Priming-Bedingung) und in zufälliger Abfolge (Non-Priming-Bedingung) vorgegeben und die Probandinnen ersucht zu beurteilen, ob es sich um Wörter handelt. Dabei wurden Hautleitwert, Puls und Atmung, sowie von Frau Mossakowski EEG abgeleitet.
     Dabei ergibt sich unter anderem ein signifikanter Wert für den Unterschied zwischen Versuchs- und Kontrollgruppe hinsichtlich negativ konnotierter Wörter, die unter Priming-Bedingung vorgegeben wurden. Die ProbandInnen der Versuchgruppe weisen dabei signifikant kürzere Latenzzeiten beim Hautleitwert auf, d.h. sie reagieren physiologisch rascher auf negative Wörter. Dies bestätigt die Theorie des negativen, inkonsistenten Verstärkungsmusters bei Patienten mit MS in Folge der Unkontrollierbarkeit und Unvorhersehbarkeit ihrer Erkrankung.