Die Untersuchung sollte eventuelle Unterschiede zwischen Gruppen mit
chronischer Schienen- oder Straßenverkehrsbelastung, sowie einer
unbelasteten Gruppe in den physiologischen Reaktionen auf akute Lärmdarbietungen
mit verschiedenen Lärmmustern hinterfragen. Die insgesamt 60 Teilnehmer,
von welchen jeweils 20 einer der Gruppen zugeordnet wurden, wurden an Hand
der Parameter Herzfrequenz, Körpertemperatur, periphere Temperatur
und elektrodermale Reaktion hinsichtlich ihrer Reaktion auf sieben Lärmmuster
(Rosa Rauschen mit 45dB und 65dB, Schienenlärm, Straßenlärm,
Irrelevant Speech, Hundegebell und eine Kombination daraus mit jeweils
55dB) untersucht. Die Darbietung der Lärmmuster erfolgte einmal mit,
ein zweites Mal ohne zusätzliche mentale Belastung (Kopfrechenaufgaben),
wobei unmittelbar nach der Darbietung der Lärmmuster und später
retrospektiv deren Lästigkeit und Störwirkung erhoben wurden.
Zusätzlich wurden mittels Fragebögen die subjektive Lärmempfindlichkeit,
Lärmbelastung und Lärmbelästigung am Wohnort erhoben. Die
Resultate zeigten zwischen den Gruppen in zwei von drei Skalen keine signifikanten
Unterschiede hinsichtlich der Lärmempfindlichkeit, wobei für
letztere mit der Wohndauer und der subjektiven Belastung kein, mit der
subjektiven Belästigung nur in einer von drei Skalen ein schwach signifikanter
Zusammenhang gefunden wurde. Hinsichtlich der physiologischen Daten zeigten
sich zwischen den Belastungsgruppen keine signifikanten Unterschiede in
ihrer Reaktion auf akute Lärmbelastung, auch nicht bei zusätzlicher
mentaler Belastung. Auch hinsichtlich ihrer Reaktionen auf einzelne Lärmmuster,
die der chronischen Belastung entsprechen oder als besonders lästig
beziehungsweise störend eingestuft werden, unterscheiden sich die
Gruppen nicht. Auch für lärmempfindliche und nicht lärmempfindliche
Personen und für Personen mit unterschiedlich langer Wohndauer in
einem der Belastungsgebiete konnten keine signifikant unterschiedlichen
Resultate hinsichtlich der physiologischen Daten festgestellt werden.