Physiologische Reaktionen chronische Lärmbelasteter auf akute Lärmbelastung mit und ohne zusätzlicher mentaler Beanspruchung


Diplomarbeit von Kubu Silvia

Betreuer: A.o. Univ.-Prof. Dr. Michael Trimmel

Institut für Umwelthygiene der Universität Wien, Univ.-Doz. am Institut für Psychologie der Universität Wien


Die Untersuchung sollte eventuelle Unterschiede zwischen Gruppen mit chronischer Schienen- oder Straßenverkehrsbelastung, sowie einer unbelasteten Gruppe in den physiologischen Reaktionen auf akute Lärmdarbietungen mit verschiedenen Lärmmustern hinterfragen. Die insgesamt 60 Teilnehmer, von welchen jeweils 20 einer der Gruppen zugeordnet wurden, wurden an Hand der Parameter Herzfrequenz, Körpertemperatur, periphere Temperatur und elektrodermale Reaktion hinsichtlich ihrer Reaktion auf sieben Lärmmuster (Rosa Rauschen mit 45dB und 65dB, Schienenlärm, Straßenlärm, Irrelevant Speech, Hundegebell und eine Kombination daraus mit jeweils 55dB) untersucht. Die Darbietung der Lärmmuster erfolgte einmal mit, ein zweites Mal ohne zusätzliche mentale Belastung (Kopfrechenaufgaben), wobei unmittelbar nach der Darbietung der Lärmmuster und später retrospektiv deren Lästigkeit und Störwirkung erhoben wurden. Zusätzlich wurden mittels Fragebögen die subjektive Lärmempfindlichkeit, Lärmbelastung und Lärmbelästigung am Wohnort erhoben. Die Resultate zeigten zwischen den Gruppen in zwei von drei Skalen keine signifikanten Unterschiede hinsichtlich der Lärmempfindlichkeit, wobei für letztere mit der Wohndauer und der subjektiven Belastung kein, mit der subjektiven Belästigung nur in einer von drei Skalen ein schwach signifikanter Zusammenhang gefunden wurde. Hinsichtlich der physiologischen Daten zeigten sich zwischen den Belastungsgruppen keine signifikanten Unterschiede in ihrer Reaktion auf akute Lärmbelastung, auch nicht bei zusätzlicher mentaler Belastung. Auch hinsichtlich ihrer Reaktionen auf einzelne Lärmmuster, die der chronischen Belastung entsprechen oder als besonders lästig beziehungsweise störend eingestuft werden, unterscheiden sich die Gruppen nicht. Auch für lärmempfindliche und nicht lärmempfindliche Personen und für Personen mit unterschiedlich langer Wohndauer in einem der Belastungsgebiete konnten keine signifikant unterschiedlichen Resultate hinsichtlich der physiologischen Daten festgestellt werden.