In einer Querschnittstudie (Dauer von 45 Minuten) wurde die Risikobereitschaft
auf Einstellungsebene, sowie die Persönlichkeit und Informationsverarbeitung
bei Motorradfahrern versus Autofahrern untersucht. Es wurden zwei Fragebögen
(Zuckerman-Kuhlman Personality Questionnaire, und ein Fragebogen zur Erfassung
der Risikoeinstellungen von Schubert) übernommen, ein Fragebogen selbst
erstellt (Fragebogen zur Erfassung der Neugier), und ein Computertest (Informationsverarbeitungsversuch
(IVV)) eingesetzt. Im IVV sahen die Versuchspersonen am unteren Bildschirmrand
ein „lächelndes Gesicht“, welches sie selbst durch waagrechte Bewegungen
der Maus nach rechts, bzw. links bewegen konnten, bzw. durch Vor- bzw.
Zurückziehen der Maus die Geschwindigkeit selbst regulieren konnten.
Es ging darum, mit den vom oberen Bildschirmrand herabgleitenden Dreiecken
nicht zu kollidieren. Die Stichprobe bestand aus 50 Personen (25 Motorradfahrer/25
Autofahrer). In der vorliegenden Untersuchung konnte die Annahme, daß
Motorradfahrer eine höhere Risikobereitschaft als Autofahrer aufweisen,
bestätigt werden. Es konnten auch betreffend Sensation Seeking beträchtlich
höhere Werte nachgewiesen werden. Beim IVV hat sich die Annahme bestätigt,
daß Motorradfahrer den Versuch mit einer höheren Geschwindigkeit
durchlaufen, dabei aber nur tendenziell mehr Fehler produzieren.
Motorradfahrer reduzierten ihre Geschwindigkeit im IVV vor dem Fehler
signifikant stärker als Autofahrer, danach wurde die Geschwindigkeit
bei beiden Gruppen wieder langsam erhöht. Betreffend High-Sensation
Seekern mußte festgestellt werden, daß sie den IVV nicht mit
einer höheren Geschwindigkeit durchliefen und sich auch betreffend
der Fehler konnten, wie auch beim Zusammenhang der Fehleranzahl und der
Risikobereitschaft, in der Neugier und auch bezüglich Persönlichkeit
(Impulsivität, Aggressivität, Angst, Aktivität, Geselligkeit)
keine signifikanten Unterschiede zwischen Motorrad- und Autofahrern festgestellt
werden.