Diese Studie soll die Wirkung des Rauchens, mithilfe von Ereigniskorrelierten
Potentialen (N100, P300) und Aufmerksamkeitsaufgaben, auf Aufmerksamkeitsprozesse
zeigen. Insgesamt 32 Versuchspersonen, 16 Raucher und 16 Nichtraucher wurden
untersucht. Bei allen 16 Rauchern wurde, mittels des Fagerströmtests,
eine zumindest mittelschwere Nikotinabhängigkeit festgestellt. Raucher
erhielten während der Untersuchung zweimal eine Zigarette und Nichtraucher
simulierten das Rauchen mittels eines Plastikzigarettenspitzes. Zwei verschiedene
Tasks (50:50 Paradigma Zahlen und Zigaretten) wurden jeweils vor und nach
der Nikotinzufuhr präsentiert, wobei die Versuchspersonen gerade und
ungerade Zahlen bzw. horizontale und vertikale Zigaretten memorieren und
die Anzahl benennen mussten. Zur Überprüfung der selektiven Aufmerksamkeit
wurde der Pfeiltask verwendet, bei dem die Versuchspersonen anhand eines
Tastendrucks auf bestimmte Reize reagieren mussten. Das EEG wurde an 19
Elektrodenpositionen abgeleitet, wobei nur acht Positionen (Fp1, Fp2, F3,
F4, C3, C4, P3, P4) zur Berechnung verwendet wurden. Es wurden 3-, 4- und
5-fache Varianzanalysen gerechnet. Die Ergebnisse der Ereigniskorrelierten
Potentiale bei den Gedächtnistasks Zahlen- und Zigarettenparadigma
wiesen konträre Ergebnisse auf. Beim Zahlentask konnte eine Reduktion
der P300 Latenz, beim Zigarettentask eine Verlängerung der Latenz,
festgestellt werden. Auch die P300 und N100 Amplituden ergeben entweder
eine Vergrößerung oder eine Verringerung des Amplitudenausschlags.
Raucher erreichen womöglich aus triebtheoretischen Gründen im
Zigarettentask schlechtere Ergebnisse.