Der Zusammenhang zwischen dem Vorwissen und den psychophysiologische Korrelaten der Belastung bei der Aufgabenbearbeitung mit Hilfe des Internet


Diplomarbeit von Sandra Haring

Betreuer: A.o. Univ.-Prof. Dr. Michael Trimmel

Institut für Umwelthygiene der Universität Wien, Univ.-Doz. am Institut für Psychologie der Universität Wien


Diese Untersuchung handelt von dem Einfluß von Vorwissen, geteilt in Faktenwissen (deklarativ) und Interneterfahrung (prozedural), auf die Beanspruchung der Personen bei der Aufgabenlösung mit Hilfe des Internet. Sowohl das Faktenwissen als auch die Interneterfahrung wurden in einem Vortest erhoben. Aufgrund der Daten aus diesem Vortest wurden die 25 Versuchspersonen (14 weiblich und 11 männlich) nach dem Vorwissen geteilt. In der Haupttestung hatten die Versuchspersonen drei Fragen (Frage zur Geschichte des Spätmittelalters, zur Neuropsychologie und eine Alltagsfrage) mit Hilfe der Informationen aus dem Internet zu lösen. Die Beanspruchung während der Informationssuche wurde mittels Herzrate, Anzahl der Spontanfluktuationen und der Hautleitfähigkeit operationalisiert. Zusätzlich wurden mittels Videoanalysen kurze (2 s), mittlere (8-12 s) und lange (15-28 s) SRT-Pausen (Systemresponsezeiten) pro Versuchsperson und deren Beanspruchung vor, während und nach solcher Pausen ermittelt.
Die Ergebnisse zeigten, daß weder in der Herzrate noch in der Anzahl der Spontanfluktuationen oder der Hautleitfähigkeit signifikante Unterschiede in der Beanspruchung zwischen den Gruppen mit unterschiedlichem Vorwissen bestehen. Es zeigt sich aber eine statistische Tendenz zu einer höheren Beanspruchung bei geringerem Wissen, wobei bei hohem deklarativen Wissen dem prozeduralen Wissen weniger Bedeutung zukam. Signifikante Ergebnisse zeigten sich bei den SRT-Zeiten, es führen alle Wartezeiten zu Streß, der mit zunehmender Wartezeit steigt. Zusätzlich wurde die subjektiv erlebte Beanspruchung erhoben, es zeigte sich allerdings, daß die objektive Belastung der Versuchspersonen durch die Informationssuche im Internet nicht als solche erlebt wird.