Auswirkung der Computertätigkeit auf Kreativität und Vorstellungsfähigkeit


Diplomarbeit von Irene Hahnenkamp

Betreuer: A.o. Univ.-Prof. Dr. Michael Trimmel

Institut für Umwelthygiene der Universität Wien, Univ.-Doz. am Institut für Psychologie der Universität Wien


Die Auswirkung von Bildschirmarbeit auf Kreativität und Vorstellungsfähigkeit wurde in einem quasi-experimentellen Verfahren untersucht.

 Bei 169 Personen (62 Programmierer, 67 Computeranwender und 40 Computerlaien) aus verschiedenen Betrieben wurden vor einer Tätigkeit, nach einer Computerttätigkeit und nach einer Nichtcomputertätigkeit die Kreativität und die Vorstellungsfähigkeit erhoben. Vor der Tätigkeit und nach der Nichtcomputertätigkeit zeigte sich kein Gruppenunterschied in der Kreativität. Nach der Computertätigkeit war die Kreativitätsleistung bei den Programmierern niedriger als bei den Anwendern, was auf eine Steigerung in der Anwendergruppe zurückzuführen ist. Auch bei der Vorstellungsfähigkeit zeigte sich in der Gruppe der Anwender eine Steigerung derart, daß Vorstellungsinhalte spontaner auftraten.

 Zusammenfassend betrachtet lassen die Ergebnisse erkennen, daß bei Computeranwendern kognitive Leistungen welche mit der Vorstellungsfähigkeit und der Krativität in Zusammenhang stehen, durch die Computertätigkeit angeregt werden.

 Die Tatsache, daß die Daten "im Feld" erhoben wurden, impliziert einerseits eine gewisse Eingeschränktheit in der Kontrolle relevanter Variablen (z.B. Tageszeit, unterschiedliche "Nichtcomputertätigkeiten", etc.), andererseits kommen den Ergebnissen (vor allem dem Vergleich Computer- vs. Nichtcomputertätigkeit) damit eine gesteigerte praktische Bedeutsamkeit zu.

Wien, am 16.11.1992