Stimmung und Leistung in mittleren Höhenlagen
Diplomarbeit von Gruber Birgit
Betreuer: A.o. Univ.-Prof. Dr. Michael Trimmel
Institut für Umwelthygiene der Universität Wien, Univ.-Doz.
am Institut für Psychologie der Universität Wien
Untersuchungen in großen Höhenlagen stellen eine eindeutige
Veränderung von Stimmung, Leistung und vegetativen Funktionen fest.
Testungen in mittleren Höhenlagen kommen in der Literatur nur selten
vor. In der vorliegenden Untersuchung wurde eine anfallende Stichprobe
von 56 Versuchspersonen in niedriger (800m) und mittlerer Höhenlage
(1445m) untersucht. Zur Feststellung der Leistung wurden der Konzentrations-
und Aufmerksamkeitstest d2 und die verbalen Merkaufgaben des
I-S-T 2000, zur Erfassung der Stimmung der Mehrdimensionale Befindlichkeitsfragebogen
(MDBF) verwendet. Mittels des Giessener Beschwerdebogens wurden körperliche
Beschwerden erhoben. Blutdruck und Puls wurden mit einem Oberarm-Blutdruckgerät
erhoben. Soziodemographische Daten, subjektive Einschätzung des Wetters,
Fitness, Rauch- und Alkoholgewohnheiten und sozialer Kontext wurden
mittels eines Fragebogens erfasst.
Die untersuchten Probanden sind in mittlerer Höhenlage besserer
Stimmung, fühlen sich wacher und ruhiger. Der Puls ist in mittlerer
Höhenlage höher. Weder für Stimmung, Wachheit, Ruhe noch
Puls spielt es eine Rolle, ob ein Proband einheimisch oder Urlauber ist.
Auch wie die Untersuchungsteilnehmer die Alm erreicht haben, sowie eventueller
Alkoholkonsum und das soziale Umfeld sind nicht relevant. Von Bedeutung
für die Stimmung ist das Wetter. Auf der Alm hat das objektiv gemessene
Wetter, im Tal hat „Müdigkeit“ Einfluss auf die wahrgenommene Wachheit.
Für die Variable „Ruhe“ gibt es im Tal die Einflussfaktoren „Körperliche
Beschwerden“ und „Schwindel“. Für die Variable „Gesamtwert der Befindlichkeit“
sind relevant: das Wetter auf der Alm und Beschwerden, insbesondere „Schwindel“
im Tal. Die Teilnehmer gaben in mittlerer Höhenlage weniger Beschwerden
an. Ausschlaggebend für die Erhöhung des Pulses in mittlerer
Höhenlage ist die Fitness der Probanden, sowie Herzbeschwerden im
Tal. Systolischer und diastolischer Blutdruck sind auf der Alm nicht signifikant
erhöht. Die Leistung der Stichprobe hat sich aufgrund der Höhenveränderung
nicht geändert.