Zur Wirkung von Lärm auf Kopfrechnen unter Berücksichtigung der Lärmempfindlichkeit: ein Vergleich zwischen Österreich und der Türkei


Diplomarbeit von Alexandra Granzer-Sarican

Betreuer: A.o. Univ.-Prof. Dr. Michael Trimmel

Institut für Umwelthygiene der Universität Wien, Univ.-Doz. am Institut für Psychologie der Universität Wien


Das Hauptanliegen meiner Studie war die Frage, ob unterschiedliche Lärmarten unterschiedlich auf die Leistung wirksam sind. Ebenfalls sollte herausgefunden werden, ob sich kulturelle Unterschiede zwischen Personen aus Österreich und Personen aus der Türkei bezüglich Lärmbelästigung ergeben.
In der Studie wurden je Nation 40 Versuchspersonen befragt. Die Vpn wurden anhand von Fragebögen bezüglich Lärmempfindlichkeit und Lärmbelästigung untersucht. Um die Frage der Auswirkungen der verschiedenen Lärmarten auf die Leistung beantworten zu können, wurde der Konzentration - Leistung -Test (KLT) eingesetzt. Die Vpn mußten
versuchen Rechenaufgaben des KLT zu lösen. Gleichzeitig hörten sie über gekapselte Kopfhörer die verschiedenen Lärmarten. Die 9 Lärmarten waren folgende: Nullbedinung (unter Ruhe), Rauschen, Hundegebell, Straßenlärm, Sprache (Irrelevant speech), Hundegebell + Straßenlärm, Hundegebell + Sprache, Straßenlärm + Sprache, Hundegebell + Straßenlärm + Sprache.
Es konnte festgestellt werden, daß sich die verschiedenen Lärmarten hinsichtlich der Gesamtleistung im KLT nicht signifikant unterscheiden. Bezüglich kulturellen Vergleich ergaben sich große Unterschiede in der Lärmbelästigung. Personen aus der Türkei haben ein größeres Verlangen nach Ruhe. Sie fühlen sich durch Lärm mehr belästigt und zeigen dadurch mehr physische Reaktionen und somatische Probleme. Die Vpn aus der Türkei fühlen sich durch verschiedenen Lärmquellen mehr belästigt wie Personen aus Österreich. Hier sind vorallem der Lärm von Gasthäuser und Cafés zu nennen, sowie Geräusche von den Nachbarn (Radio, TV, Klopfen, Wasser, Sprechen der Nachbarn).