Einer Stichprobe von 50 männlichen und 68 weiblichen Testpersonen
wurde die deutsche Adaption des Fragebogens zum nonverbalen Selbstkonzept
(Ziller, 1973) von Trimmel und Handler (1998) zur Bearbeitung vorgelegt.
Da dieser Fragebogen (NV-SK) zuvor durch die Autorin geringfügig verändert
worden war, wurde eine testtheoretische Analyse durchgeführt. Aufgrund
unzureichender Ergebnisse wurden die Skalen Macht und Majoritätenidentifikation
von den weiteren Berechnungen ausgeschlossen. Hinsichtlich der verbleibenden
acht Skalen des NV-SK ergaben sich zufriedenstellende Werte sowohl für
die interne Konsistenz als auch für die Retest-Reliablität. Auch
die Konstruktvalidität des Verfahrens konnte durch eine Faktorenanalyse
bestätigt werden. Die geringe Kriteriumsvalidität des NV-SK kann
durch den neuartigen Zugang zur Messung des Selbstkonzepts erklärt
werden. Zur Überprüfung der Frage, ob altersgruppen- oder geschlechts-spezifische
Unterschiede im Selbstkonzept bestehen, wurde die Stichprobe nach Geschlecht
und Altersgruppe (älteres, mittleres und junges Erwachsenenalter)
unterteilt. Die Ergebnisse der Testpersonen hinsichtlich der Skalen des
NV-SK, des Nonverbal Personality Questionnaires (Paunonen, Jackson &
Keinonen, 1990), des Selfrating-Verfahrens nach Mummendey (1995) sowie
der UCLA-Loneliness Scale (Doring & Bortz) wurden mit Hilfe von multivariaten
und univariaten Varianzanalysen verglichen. Nach den Ergebnissen sehen
sich Frauen als weniger leistungsmotiviert, weniger autonom und weniger
dominant als Männer. Ferner schreiben sie sich weniger Ausdauer und
Impulsivität zu. Die männlichen Testpersonen zeigen bezüglich
der Skalen Risikosuche und Spielerische Grundhaltung höhere Ergebnisse,
während sich Frauen ein größeres Ausmaß an sozialem
Interesse zuschreiben. Signifikante Altersgruppenunterschiede wurden hinsichtlich
der Skalen Soziales Interesse, Marginalität, Offenheit (NV-SK) sowie
der Skalen Leistungsstreben, Geselligkeit, Autonomiestreben, Bedürfnis
nach Beachtung, Risikosuche, Impulsivität, Spielerische Grundhaltung,
Ausdauer, Flexibilität und Emotionale Isolation gefunden. Bezüglich
der Skala Anlehnungsbedürfnis ergab sich eine signifikante Wechselwirkung.
Frauen im mittleren Erwachsenenalter zeigen den stärksten Wunsch nach
Anlehnung, während Männer in dieser Lebensphase nur ein geringes
Bedürfnis nach Anlehnung äußerten.