Altersgruppe- und Geschlechtsspezifische Unterschiede im nonverbalen Selbstkonzept von Ziller nach Trimmel und Handler (1998)


Diplomarbeit von Gottsbachner Doris

Betreuer: A.o. Univ.-Prof. Dr. Michael Trimmel

Institut für Umwelthygiene der Universität Wien, Univ.-Doz. am Institut für Psychologie der Universität Wien


Einer Stichprobe von 50 männlichen und 68 weiblichen Testpersonen wurde die deutsche Adaption des Fragebogens zum nonverbalen Selbstkonzept (Ziller, 1973) von Trimmel und Handler (1998) zur Bearbeitung vorgelegt. Da dieser Fragebogen (NV-SK) zuvor durch die Autorin geringfügig verändert worden war, wurde eine testtheoretische Analyse durchgeführt. Aufgrund unzureichender Ergebnisse wurden die Skalen Macht und Majoritätenidentifikation von den weiteren Berechnungen ausgeschlossen. Hinsichtlich der verbleibenden acht Skalen des NV-SK ergaben sich zufriedenstellende Werte sowohl für die interne Konsistenz als auch für die Retest-Reliablität. Auch die Konstruktvalidität des Verfahrens konnte durch eine Faktorenanalyse bestätigt werden. Die geringe Kriteriumsvalidität des NV-SK kann durch den neuartigen Zugang zur Messung des Selbstkonzepts erklärt werden. Zur Überprüfung der Frage, ob altersgruppen- oder geschlechts-spezifische Unterschiede im Selbstkonzept bestehen, wurde die Stichprobe nach Geschlecht und Altersgruppe (älteres, mittleres und junges Erwachsenenalter) unterteilt. Die Ergebnisse der Testpersonen hinsichtlich der Skalen des NV-SK, des Nonverbal Personality Questionnaires (Paunonen, Jackson & Keinonen, 1990), des Selfrating-Verfahrens nach Mummendey (1995) sowie der UCLA-Loneliness Scale (Doring & Bortz) wurden mit Hilfe von multivariaten und univariaten Varianzanalysen verglichen. Nach den Ergebnissen sehen sich Frauen als weniger leistungsmotiviert, weniger autonom und weniger dominant als Männer. Ferner schreiben sie sich weniger Ausdauer und Impulsivität zu. Die männlichen Testpersonen zeigen bezüglich der Skalen Risikosuche und Spielerische Grundhaltung höhere Ergebnisse, während sich Frauen ein größeres Ausmaß an sozialem Interesse zuschreiben. Signifikante Altersgruppenunterschiede wurden hinsichtlich der Skalen Soziales Interesse, Marginalität, Offenheit (NV-SK) sowie der Skalen Leistungsstreben, Geselligkeit, Autonomiestreben, Bedürfnis nach Beachtung, Risikosuche, Impulsivität, Spielerische Grundhaltung, Ausdauer, Flexibilität und Emotionale Isolation gefunden. Bezüglich der Skala Anlehnungsbedürfnis ergab sich eine signifikante Wechselwirkung. Frauen im mittleren Erwachsenenalter zeigen den stärksten Wunsch nach Anlehnung, während Männer in dieser Lebensphase nur ein geringes Bedürfnis nach Anlehnung äußerten.