Ereigniskorrelierte Potentiale und DC-Potentiale unter variierten Aufmerksamkeitsbedingungen


Diplomarbeit von Gerhard Pölzl

Betreuer: A.o. Univ.-Prof. Dr. Michael Trimmel

Institut für Umwelthygiene der Universität Wien, Univ.-Doz. am Institut für Psychologie der Universität Wien


Die räumlich, visuelle Aufmerksamkeit wurde mit zwei Paradigmen untersucht. Im Sustained Paradigma wurden pro Block nur jene visuellen Stimuli beachtet, die in einer bestimmten Bildschirmhälfte auftraten (relevante Stimuli). Im Trial-by-trial cueing Paradigma hingegen wurde pro Durchgang (Trial) mit Hilfe eines Hinweisreizes (Cue) die zu beachtende Bildschirmhälfte angezeigt. Die Potentialunterschiede zwischen relevanten und irrelevanten Nontargets wurden an der N1-Komponente und der positiven Slow Wave untersucht, ferner wurden unterschiedliche DC-Potentialverläufe erwartet.  Der Vergleich des Sustained Paradigmas mit dem Trial-by-trial cueing Paradigma erbrachte einen Aufmerksamkeitseffekt für die occipitale (OL/OR) N1-Amplitude, relevante Nontargets lenkten die Amplitude negativer aus als irrelevante Nontargets. Für die positive Slow Wave konnte dieser Effekt nur im Sustained Paradigma über den parietalen Elektrodenpositionen (PL/PR, PZ, P3/P4) beobachtet werden. Im Trial-by-trial cueing Paradigma führten irrelevante Nontargets frontozentral zu positiveren Amplitudenauslenkungen. Die DC-Potentialveränderungen, unabhängig vom jeweiligen Paradigma, positivierten über FZ und CZ, PZ negativierte.   Beim Vergleich des Sustained Paradigmas ohne -/mit Darbietung von Hintergrund-geräuschen beschränkte sich der Aufmksamkeitseffekt für die N1-Amplitude auf das occipitale Areal. Für die positive Slow Wave hatte die Beschallung zur Folge, dass neben den parietalen Arealen (PL/PR, PZ, P3/P4) auch das occipitale (OL/OR) Areal einen Aufmerksamkeitseffekt aufzeigte. Die DC-Potentialveränderungen, unabhängig von der zusätzlichen Beschallung, positivierten über FZ und CZ, PZ negativierte.  Der Vergleich des Trial-by-trial cueing Paradigmas ohne -/mit Darbietung von Hintergrundgeräuschen erbrachte einen Aufmerksamkeitseffet für die N1-Amplitude über den parietalen (PL/PR, P3/P4) und occipitalen (OL/OR) Elektrodenpositionen. Für die positive Slow Wave konnte ein Effekt frontozentral ohne zusätzliche Beschallung beobachtet werden, irrelevante Nontargets führten zu positiveren Auslenkungen als relevante Nontargets. Die DC-Potentialveränderungen, unabhängig von der zusätzlichen Beschallung, positivierten über FZ und CZ. Bei Darbietung von Hintergrundgeräuschen zeigten sich über der gesamte Midline (FZ/CZ/PZ) positivere DC-Potentialveränderungen als bei der Darbietung ohne Beschallung