Der Erfolg des Rehabilitationsprozesses bei der prothetischen Versorgung
nach Arm- und/oder Beinamputation wird auf das Ergebnis einer intensiven
Zusammenarbeit zwischen Arzt, Orthopädietechniker und Patient zurückgeführt
(Baumgartner & Botts, 1995; 1997). Anhand von n=165 Vpn wurde der Einfluß
des Informationsaustausches bei der Prothesenversorgung auf die Bewertungen
von Wissens- und die Einstellungsfragen über Prothesen untersucht,
wobei zwei klinische Zentren miteinander verglichen wurden, deren unterschiedliche
Strukturen unterschiedliche Arten der Zusammenarbeit, und somit unterschiedliche
Bewertungen vermuten ließen. Es zeigte sich, daß in beiden
klinischen Zentren (Allgemeines Krankenhaus Wien & Stiftung Orthopädische
Universitätsklinik Heidelberg) zwischen den drei Gruppen dieselben
Wissens- und Bewertungsdifferenzen auftraten, was daraufhin deuten könnte,
daß beide Kliniken vor ähnlichen Problemen stehen. Das Zentrum,
das aufgrund seiner Struktur eine hohe Kooperationsfähigkeit vermuten
ließ ("Stiftung Orthopädische Universitätsklinik Heidelberg")
zeigte generell bessere, im Sinne von realistischeren Bewertungen, als
auch eine bessere Prothesenversorgung. Diese äußerte sich unter
anderem in selteneren und weniger stark ausgeprägten Phantomschmerzen,
in weniger häufig auftretenden Pensionierungen nach einer Amputation,
als auch in einer höheren Tragedauer der Prothesen. Dieses Ergebnis
deutet auf Schwierigkeiten bei der Zusammenarbeit bei der Prothesenversorgung
in nicht einheitlich strukturierten Spitälern (anhand des AKH-Wien)
hin. Eine Möglichkeit zur Verbesserung des Informationsflusses wird
in dieser Arbeit darin gesehen, vor allem den Patienten mehr zu informieren,
um ihm neben einem realistischen Rehabili-tationsziel auch mehr Entscheidungsmöglichkeiten
und damit eine bessere Krankheitsbewältigung einzuräumen.