Abwehrmechanismen und körperliche Beschwerden


Diplomarbeit von Walter Deutsch

Betreuer: A.o. Univ.-Prof. Dr. Michael Trimmel

Institut für Umwelthygiene der Universität Wien, Univ.-Doz. am Institut für Psychologie der Universität Wien


Nach Kernberg lassen sich reife (Humor, Sublimierung, Aufschiebung, Vorwegnahme) und unreife Abwehrmechanismen (Regression, Reaktionsbildung, Projektion, Hemmung, Somatisierung, Verleugnung, Zwänge, Isolierung) unterscheiden. In der vorgelegten Diplomarbeit wird der Frage nachgegangen, ob zwischen Abwehrmechanismen und körperlichen Beschwerden ein Zusammenhang besteht. Die Daten (Abwehrmechanismen und körperliche Beschwerden) wurden von 250 Personen (142 weiblich, 108 männlich, Alter von 15 – 77 Jahre, 44 Psychotherapiepatienten, 95 EDV-tätige, 71 Kontrollpersonen) mittels DSQ und Beschwerdenliste erhoben. Die Ergebnisse zeigen keinen Zusammenhang vom Einsatz reifer Abwehrmechanismen und körperlicher Beschwerden, während für den Einsatz unreifer Abwehrmechanismen eine Korrelation von r = .53 aufgezeigt wurde. Der Vergleich verschiedener Patientengruppen zeigte, daß Psychosomatikpatienten vermehrt unreife Abwehrmechanismen einsetzen und (natürlich) auch mehr Beschwerden haben. Keinen Einfluß auf den Einsatz der Abwehrmechanismen zeigten die Therapiemethoden oder die Berufstätigkeit.

Wien, am 15. 11. 1995