Computerkompetenz bei Studierenden


Diplomarbeit von Christian Ortner

Betreuer: A.o. Univ.-Prof. Dr. Michael Trimmel

Institut für Umwelthygiene der Universität Wien, Univ.-Doz. am Institut für Psychologie der Universität Wien



Computer sind zu einem wichtigen Bestandteil unserer Arbeits- und Freizeitwelt geworden. Theoretisches Wissen über Computer und vor allem das praktische Benutzen derer sollten heutzutage zu den Basiskompetenzen moderner Menschen gehören. Ziel und Gegenstand der vorliegenden Arbeit ist es, Informationen und Daten zu Computerkompetenzen – sowohl über theoretisches als auch praktisches Wissen – von Studierenden  zu liefern. Im speziellen ist von Interesse, die Computerkompetenzen zu quantifizieren, die subjektive Einschätzung der Computerkenntnisse der tatsächlich erbrachten Leistung gegenüber zu stellen und Einschätzungen über die Bedeutung von Computerkompetenzen für Studierende zu erhalten. Es wurden dazu ein Fragebogen zur Selbsteinschätzung der eigenen Computerkenntnisse und ein praktischer Test in Anlehnung an den Europäischen Computer Führerschein (ECDL) entwickelt. UntersuchungsteilnehmerInnen waren Studenten der Psychologie an der Universität Wien, Studenten der Wirtschaftsuniversität Wien und Personalberater (N = 145). Insgesamt ließen sich nur eher bescheidene Computerkenntnisse in den in dieser Untersuchung abgefragten sieben Modulen (Grundlagen, Betriebssystemfunktionen, Textverarbeitung, Tabellenkalkulation, Datenbanken, Präsentation, Internet) feststellen. In diesem Zusammenhang zeigte sich, daß jeweils mehr als die Hälfte der Befragten noch nie mit Tabellenkalkulation, Datenbanken bzw. Internet gearbeitet haben; einzig und allein im Modul Textverarbeitung gaben in etwa 50 % der Befragten an, Erfahrung zu haben. Die meisten der UntersuchungsteilnehmerInnen hatten bisher nur wenig theoretische und praktische EDV-Schulungen. Diese sind gereiht nach Häufigkeit aufgeteilt auf die Bereiche Schule, privat, Universität, Arbeitsstätte und Kurse. Zu programmieren fühlt sich die Mehrheit nicht imstande. Weiters zeigten sich eine Tendenz zur Überschätzung der eigenen Computerkompetenzen, vorwiegend bei den männlichen Untersuchungsteilnehmern. Als wichtig wurden Computerkompetenzen von allen Gruppen, die tatsächliche Vorbereitung auf die Praxis eher schlecht eingeschätzt. Interessanterweise ergaben sich dabei signifikante Unterschiede zwischen den einzelnen befragten Gruppen (Personalberater > Psychologiestudenten (2. Studienabschnitt) > Psychologiestudenten (1. Studienabschnitt)). Arbeiten wie diese sollen ein Beitrag zur Erforschung dieses Sachverhalts sein. Von Interesse in diesem Zusammenhang ist, ob die gefundenen Ergebnisse hauptsächlich von den verwendeten Instrumentarien abhängen, oder ob sie auch mittels anderer bestätigt werden können.

Wien, am 06.10.03