Um die kortikale Informationsverarbeitung unter hyperbaren Druckbedingungen
zu untersuchen, wurde an 11 Versuchspersonen im Rahmen einer Kammerfahrt
auf 4 bar, kognitive und elektro-phy-sio-logische Korrelate der Informationsverarbeitung
erhoben.
Als Instrumentarien dienten der d2 Aufmerksamkeits-Belastungstest,
der STAI sowie ein Re-aktions-Paradigma. Die test wurde sowohl vor, während
und nach Abschluß der Kammerfahrt durchgeführt. Das EEG wurde
von Fz, Cz und Pz gegen Mastoid abgeleitet. Als elektro-physiologische
Korrelate wurden die P227, die P438 und die Flächenwerte 150-300 /
300-600 / 600-1000 ms nach Stimulus-präsentation herangezogen. Die
Varianzanalysen für Meß-wieder-holungen mit den Faktoren Druck
(vorher/während/nachher) X Lokalisation (Fz, Cz, Pz) und den Gruppierungsfaktoren
Konzentration (hoch vs. nieder) bzw. Angst und Kammer-erfahrung zeigten
signifikante Einflüsse. Die Zustandsangst nahm über die drei
Durchgänge ab. Die Gz-F Werte im Aufmerksamkeits-Belastungs-test d2
waren im 3. Durchgang höher. Die EKP-Flächenwerte wiesen in der
Isopressionsphase signifikant niedrigere Werte auf als vorher und nachher,
ebenso die Amplituden der P227 und der P438 (mit einem frontalen Maximum
nach der Kammerfahrt).
Die von Frau Brizic vorgelegte Diplomarbeit zeichnet sich nicht nur
durch die praxisrelevante Fragestellung sowie dem persönlichen Einsatz
bei der praktischen Durchführung aus, sondern auch in der kompakten
Darstellung und wird benotet mit:
- sehr gut -
Wien, am 16. 4. 1999