Anhand eines linearen Textes, einen hierarchischen und eines vernetzten
Hypertextes mit philosophischem Inhalt wurde der Lernerfolg nach Lernphasen
am Computer (unter Zeitdruck) mittels eigens für diese Untersuchung
erstellter Wissenstests gemessen. Weiters wurden das subjektiv erlebte
Ausmaß der Belastung, die emotionale Befindlichkeit und die objektiv
gemessene physiologische Beanspruchung (Herzrate, Hautleitfähigkeit
und Temperatur) erhoben. Es gab eine Kontrollgruppe, eine Nachbarschaftslärm-
und eine Fluglärmgruppe.
In der Kontrollgruppe wurde mehr gelernt. Die Anzahl der Spontanfluktuationen
stieg in den Lärmbedingungen an, die Herzrate erreichte größere
Werte nur beim Fluglärm. Beim hierarchischen Hypertext wurde der geringste
Lernerfolg erzielt. Der vernetzte Hypertext führte zu den besten Ergebnissen
trotz der meisten ausgelassenen Wörter und vieler Orientierungsprobleme.
Der lineare Text zeigte bei der Spontanfluktuationen höhere Werte.
Die physiologische Beanspruchung stieg in den letzten fünf Minuten
der Lernphase stark an. Das Vorwissen beeinflußte den Lernerfolg
positiv. Die empfundene Lärmbelastung hatte nur beim Nachbarschaftslärm
einen Effekt. Subjektiv am beanspruchendsten wurde der lineare Text erlebt.
Beim hierarchischen Hypertext wurde bei vermehrter Beanspruchung auch eine
höhere Herzrate erhoben. Beim hierarchischen Hypertext wurden für
eine höhere wahrgenommene Anstrengung höhere Herzraten festgestellt.
Mehr Orientierungsprobleme führten zu einer höheren Anzahl der
Spontanfluktuationen. Die Körperkerntemperatur war in bei Nachbarschaftslärm
höher als die Hauttemperatur, bei Fluglärm war dies genau umgekehrt.
Wien, am 06.10.03