Kognitive Komplexität und bevorzugte Kulturveranstaltungen


Diplomarbeit von Abedian Elham

Betreuer: A.o. Univ.-Prof. Dr. Michael Trimmel

Institut für Umwelthygiene der Universität Wien, Univ.-Doz. am Institut für Psychologie der Universität Wien


In der vorliegenden Arbeit sollte geprüft werden, ob die bevorzugte kulturelle Tätigkeit der man nachgeht in Beziehung steht zur kognitiven Komplexität. Zur Überprüfung dieser Fragestellung wurden 125 Personen einer Fragebogenuntersuchung, der aus drei Teilen bestand unterzogen. Der erste Teil des Fragebogens der die bevorzugte Kulturveranstaltung feststellen sollte, bestand aus eigens erstellten Fragen zur Feststellung der Häufigkeit des Besuches der jeweiligen Veranstaltung. Zusätzlich wurde hier die emotionale Teilnahme der Versuchspersonen, durch eine fünf-stufige- Skala abgedeckt. Der zweite Teil der Fragebogenuntersuchung bestand zum einem, aus einer Erweiterung der Figurenpaare nach Berlyne (1958a), und zum anderen aus einer Umwandlung dieser, zur Messung der kognitiven Komplexität. Der dritte Teil des Fragebogens, bestand aus Items aus dem Instrument zur Erfassung der kognitiven Strukturiertheit (Trimmel, 2001) zur Messung der kognitiven Strukturiertheit und Komplexität des Selbstkonzeptes.
Die Ergebnisse zeigten einen signifikanten Zusammenhang zwischen den Grad des Gefallens der kulturellen Veranstaltungen und der Häufigkeit ihres Besuches. Ebenfalls ein signifikanter Zusammenhang wurde zwischen den Variablen „Differenziertheit der kognitiven Struktur“ und der „bevorzugten Komplexität“, zwischen der Variablen „Diskriminiertheit der kognitiven Struktur“ und der „bevorzugten Komplexität“ und zwischen der Variablen „Integriertheit der kognitiven Struktur“ und der „empfundenen Komplexität“ gefunden. Bei der Überprüfung der Zusammenhänge zwischen den einzelnen Dimensionen der bevorzugten und empfundenen Komplexität zeigte sich ein signifikanter Zusammenhang zwischen der Dimension fünf (Inkongruenz) der bevorzugten Komplexität und  der Dimension fünf (Disharmonie) der empfundenen Komplexität. Weiteres wurden signifikante Unterschiede zwischen den Männern und Frauen in deren Ausmaß der empfundenen Komplexität festgestellt. Zur Feststellung der bevorzugt besuchten Veranstaltungen wurde eine Clusteranalyse durchgeführt, mittels der sich fünf Gruppen (Cluster) herausbildeten. Durch das Verfahren der Clusteranalyse werden die untersuchten Objekte so gruppiert, dass die Unterschiede zwischen den Objekten einer Gruppe oder „Clusters“ möglichst klein gehalten werden (Bortz, 1993). Die neuen Cluster setzten sich zusammen aus Personen die bevorzugt folgende Veranstaltungen besuchen:  Jazzkonzerte, Galerien, klassische und moderne Konzerte, Popkonzerte, keiner der genannten Veranstaltungen. Es zeigte sich innerhalb dieser Cluster  ein signifikanter Unterschied in der Dimension „Heterogenität der Elemente“ der bevorzugten Komplexität zwischen den Besuchern von Popkonzerten und denjenigen Personen die keine der Veranstaltungen präferiert besuchen. Innerhalb dieser Cluster wurden ebenfalls signifikante Unterschiede gefunden in den Variablen „Integriertheit der kognitiven Struktur“ und der `Komplexität des Selbstkonzeptes´.