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Arbeitsaufträge zur Karteninterpretation
der beiden ausgegebenen Kartenblätter Dunkerque
1936
und 1998:
von ch.s.
1)
a)
Der Maßstab dieses Kartenausschnitts ist 1:25.000 - 1 km in der Natur wären
also darauf ....?
b)
Ermittle
mit Hilfe des Maßstabs Größenverhältnisse:
(Länge des „Chenal extérieur“ vom Leuchtturm/Phare nach SO, die Breite
des östlich von ihm bei Niedrigwasser trockenfallenden Strandbereichs, Länge
und Breite des „Bassin de l’Atlantique“, ungefähre Fläche des „Avant-Port-Ouest“).
c)
Übersetze einige der in eurem Bearbeitungsbereich eingetragenen topographischen
Bezeichnungen/Schriftsätze (z.B.
entlang der Küste oder entlang der N 1), schlage u.a. im Französischwörterbuch
das auf der Karte immer wieder vorkommende Lehnwort „blockhaus“ nach bzw.
das Wort ferme, u.a.m.
d)
Identifiziere (die euer Bearbeitungsfeld/bzw. die Karte) querenden Verkehrswege.
Oder wahlweise: Erstelle für die ganze Karte eine ca. handtellergroße Skizze
der Verkehrswege, gliedere sie darin nach ihrer Wertigkeit/ Bedeutung (die A 16
l’Européenne verbindet Calais/Eurotunnel mit dem belgischen Autobahnnetz).
Zeichne ferner ein, wo Teilstücke der Verkehrswege auf Dämmen verlaufen.
e)
Woran erkennt man das Poldergebiet
auf der Karte? (Grundrißstrukturen, aber auch Namen/ Bezeichnungen wie
„Gracht“, „Watergang“ – suche diese und versuche, die Entwässerungsrichtung
zu begründen – verwende dazu die Koten).
2)
a)
Beschreibe das Aussehen der Siedlung Gravelines.
Versuche zu erklären, welche Funktion diese Siedlung einmal gehabt hat.
Versuche unter Heranziehung geschichtlicher Kenntnisse eine ungefähre zeitliche
Einordnung. Vielleicht hilft dir dabei das Nachschlagen des Namens ihres
Architekten Vauban in einem Lexikon oder Reiseführer. Ca. 20 km. östlich
davon ist eine im Grundriß ähnlich aussehende Stadt – Bergues; auch Dünkirchen
sah auf Karten vor dem Zweiten Weltkrieg ähnlich aus. Gravelines hatte an der
Westflanke Dünkirchens auch in unserem Jahrhundert (Juni 1940) eine wichtige
Funktion. Welche Spuren dazu und den darauf folgenden Jahren sind auf der Karte
zu finden?
b)
Beschreibe den Grundriß der später errichteten Siedlung Fort
Philippe: Versuche aufgrund der festgestellten Unterschiede in der Straßenführung,
der Anordnung der Gebäude (Blockbebauungen lassen auf ältere Strukturen schließen)
und der Verbauungsdichte eine grobe altersmäßige Gliederung der Siedlung
vorzunehmen (auch die ältere Vergleichskarte von 1937 kann dabei hilfreich
sein).
c)
Identifiziere und beschreibe die Dorfform des alten Kerns von Loon
Plage.
d)
In beiden Siedlungen erkennt man Rechtecke, die durch einen Strich mit Kreis
geteilt sind. Ziehe zu ihrer Identifikation auch danebenstehende Namen/Abkürzungen
zu Rate.
e)
Kann man eine Aussage treffen, für welche Ortsangaben flämische und wofür
französische Namen in dem abgebildeten Gebiet zu finden sind?
f)
Ab
Ende des 18./Anfang des 19. Jh. entwickelten sich durch den Einfluß der Engländer
(beginnend im belgischen Blankenberge und Oostende) auch am südlichen Ärmelkanalufer
erste Ansätze einer touristischen Nutzung der Küste (Luft, Dünen, Salzwasser,
‘Strandvergnügen’). Welche, heute verwischte Spur findet man davon auf der
1937er Karte?
3)
Obwohl ca. 12 km weiter im Osten im unmittelbaren Bereich der Stadt Dunkerque
(200 000 Ew) bereits ein Hafen und eine Industriezone war, errichtete man
von den Sechziger- bis in die Siebzigerjahre den sogenannten Westhafen
(Port Ouest) und legte daneben eine neue Industriezone an.
a)
Versuche durch Kartenvergleich auf der heutigen 25 000er Karte die
ehemalige Küstenlinie zu rekonstruieren/einzutragen. Bzw. stelle umgekehrt
fest, in welchem Bereich das neue Hafenbecken ausgebaggert wurde und wo Aufschüttungsflächen
entstanden sind.
b)
Beschreibe diese und andere Landschaftsveränderungen
durch Kartenvergleich. Schätze grob die gesamte davon betroffene Fläche.
c)
Untersuche und erkläre die Tiefenverhältnisse des Meeres vor der ganzen Küste,
die Tiefe des Hafenbeckens und die Höhenverhältnisse im Gelände der Industrie
und im Bereich der Polder. Ein Vergleich der kartographischen Darstellung der
Entwässerungsgräben auf den beiden Karten läßt Schlüsse über Veränderungen
der Feuchtigkeitsverhältnisse nach dem Dammbau im Zuge des Hafenbaus zu. Begründe
dies.
d)
Welche Standortvorteile entstanden
durch den Bau für den neuen Hafen sowie die in der benachbarten
Hafenindustriezone (ZIP) angesiedelten Betriebe? Zur Indentifikation der
Industrie ziehe auch das kleine Nebenkärtchen „Le port de Dunkerque“ heran.
Das Kärtchen zeigt neben den vergangenen Ausbaustufen auch geplante Vergrößerungen
des Komplexes und die Verteilung der Industrieanlagen.
e)
Bei genauerer Betrachtung zeigt es auch einen grundsätzlichen Unterschied in
der Funktionsweise des West- und Osthafens, der über weitere ganz spezielle
technische Anlagen verfügt.
f)
Welche Funktion hat der „Canal des Dunes“? Das Nebenkärtchen zeigt zwei
Funktionen/ Verbindungen auf.
g)
Wo ist die Ab- bzw. Anlegestelle des Güterfährverkehrs nach England? Welche
Infrastruktureinrichtungen lassen sich hier erkennen? Wodurch ging aber der
Umschlag in den letzten Jahren wohl etwas zurück? (Denke an ein anderes europäisches
Verkehrsbauwerk.)
4)
a)
Nicht nur aus der Größe der Anlage, sondern auch aus einem zweiten Hinweis aus
der Karte erkennt man ein großes Kraftwerk (mit 9,8 % der Atomstromproduktion
Frankreichs größte Anlage). Aus seiner Lage am Meer kann man auf die
Erzeugungsart des Stromes schließen.
b)
Daneben
befindet sich ein Betrieb, der die durch das AKW und die Lage am Hafen (Import
seines Rohstoffes) die Standortgunst nutzt.
c)
Begründe den Standort von zwei weiteren, am westlichen Damm des Vorhafens
befindlicher Anlagen. Eine davon ist mit einer zweiten benachbarten Anlage
gekoppelt. Wieso?
5)
Fasse in einer graphischen Modelldarstellung die Veränderungen der Küstenlandschaft
unter Einbeziehung der Siedlungs- und Industrieentwicklung zusammen.
(Wahlweise: Erstelle eine möglichst genaue verbale Beschreibung eines
Marsches od. Radtour entlang der N1/D119/ D11a/D940 vom westlichen Blattrand
beginnend bis Loon Plage oder zum Port Rapide; schätze dabei auch grob die
Zeit-/ Wegentfernungen ein.)
Quelle :
http://www.univie.ac.at/geographie/ifgr/stzw/lehramt/fachdidaktik/home/chsverwtopkarteGWU70.htm