Bis Mai 2004 muss die Eisenbahner-Gewerkschaft mit
dem ÖBB-Vorstand einen Kollektivvertrag verhandeln. Pro Jahr sollen dadurch 100
Millionen Euro eingespart werden.
Die neue ÖBB-Struktur kommt wie geplant. Unter einer Holding wird die Bahn in
vier Aktiengesellschaften geteilt. Dazu kommen noch vier bis fünf GmbHs. Die
Holding ist nur für die Strategie verantwortlich, ein Durchgriffsrecht auf die
Töchter bekommt sie nicht.
Diese Struktur soll ab 2010 um 300 Millionen € pro Jahr billiger sein als die
jetzige Organisation der ÖBB.
Der Bahnbetrieb zerfällt in die Personenverkehrs AG und die
Güterverkehrs AG. Die Technischen Services (Werkstätten) und die
Traktion (Lokomotiven) werden Tochtergesellschaften. Der Postbus, der
mit dem Bahnbus fusioniert wird, wird ein Tochterbetrieb der
Personenverkehrs AG. Personen- und Güterverkehr zahlen wie schon bisher
Benützungsentgelt an die Infrastruktur.
Die Infrastruktur wird in eine Neubau AG und eine Betriebs AG
geteilt. In die Bau AG werden die bisher außerhalb der ÖBB angesiedelten Bau,
Planungs- und Finanzierungsgesellschaften (HL AG, SCHIG, Brenner
Eisenbahngesellschaft) über eine Fusion integriert.
Der Infrastruktur Bau wird das Schienennetz übertragen, die Betriebs AG muss
dafür Pacht zahlen. Außerdem bekommt die Bau AG die Immobilien und die
bahneigenen Kraftwerke. Eine Sonderstellung nimmt die Dienstleistungs GmbH ein,
die direkt unter der Holding angesiedelt ist.
In diese Gesellschaft werden 5000 Eisenbahner ausgegliedert, die in den neuen
ÖBB keinen Job mehr finden. Sie soll zentrale Services für den gesamten Konzern
übernehmen. Mitarbbeiter der Service GmbH sollen auch an Drittfirmen verleast
werden.